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Cities And Girls

Myra Davies ist Kanadierin. Nicht aus Vancouver allerdings, oder Toronto, oder Montreal, sondern aus Banff, einem Kaff in den Rocky Mountains das in erster Linie ob seiner touristischen Anziehungskraft bekannt ist. Für ihr Debütalbum hat sie ihre Fühler über die Dorf-, Landes- und Kontinentgrenzen hinaus bis nach Deutschland gestreckt und sich Alexander Hacke geschnappt. Schon in der Vergangenheit konnte man ihre Fühler da finden, nämlich bei Gudrun Gut, mit der Myra Davies gemeinsam die Albenreihe „Miasma“ veröffentlicht hat. Jetzt aber zu „Cities And Girls“: elektronischer einfacher, aber sehr wirkungsvoller Sound, sprachgezeichnete Geschichtenbilder und ein spannendes Ergebnis, das nach aktivem Zuhören verlangt.

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Hecho en Casa Part 1

Dieses Album ist eine Enttäuschung – zumindest für alle, die sich schon auf ihren wohlverdienten Winterschlaf gefreut haben! Wenn Afronaut („Bugz In The Attic“) und seine Amigos loslegen, bleibt kein Tanzbein eingeschlafen und keine Hüfte ungeschwungen. Hier trifft Londoner Broken Beat auf puertoricanische Musikkultur und alles, was wir uns unter lateinamerikanischer Tanzkunst so vorstellen, versucht verzweifelt, durch unsere eingerosteten Knochen herauszukommen. Afronaut zeigt mit „Hecho En Casa Part 1“ ein musikalisches Fotoalbum Puerto Ricos.

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The Living And The Dead

Im Vorjahr hat sie Sage Francis‘ „Got Up This Morning” beraunzt. Jetzt präsentiert die in Texas geborene Wahl-Brooklynite mit dem unverkennbar breiten Slang ihr viertes Soloalbum. Für „The Living And The Dead“ hat sich Jolie Holland, ehemaliges The Be Good Tanyas-Gründungsmitglied, ihre Kollegen M. Ward, Marc Ribot und Shahzad Ismaily zur Seite geholt. Und das […]

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Some Are Lakes

Von der ursprünglichen Land Of Talk-Besetzung ist nur mehr Leadsängerin Elisabeth Powell übrig, deren bezauberndes Stimmchen dem Debütalbum einen unverkennbaren Charakter verleiht. Bass, Gitarre und Schlagzeug werden, wie von der EP „Applause Cheer Boo Hiss“ gewohnt, hart bearbeitet und lassen so Powells Stimme noch bezaubernder wirken. Mit „It’s Okay“ und „Troubled“ wagen Land Of Talk […]

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The Camel's Back

Das britisch-deutsche Duo Psapp liefern auch auf ihrem dritten Album wieder wohl durchdachten Toytronic-Hintergrundpop. (Hintergrund eben, nicht umsonst wurden frühere Werke der beiden in London lebenden Musiker für Serien wie „Grey’s Anatomy“ oder „Nip/Tuck“ verwendet.) Mit einem funkigen Einstieg lassen Sängerin Galia Durant und Multiinstrumentalist Carim Clasmann vermuten, dass sie zu neuen Ufern aufgebrochen sind. […]

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A Band In Hope

„A Band In Hope“ wirkt beim ersten Anhören einfach. So einfach, dass es sofort perfekt ins Ohr geht und dort auch verweilen möchte. Wider jeder Erwartung wird das Album aber mit häufigerem Anhören nicht langweiliger, sondern gewinnt an Spannung und Qualität. Es benötigt Zeit und Aufmerksamkeit, dass man kleine – oft witzige, oft avantgardistische – […]

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Dark Shades Of Blue

Wenn Xavier Rudd auf der Bühne sitzt, ersetzt er, umringt von Instrumenten, durch perfekt koordinierte Multitasking-Fähigkeit eine ganze Band. Er ist allem Anschein nach einer, der sich zur Abwechslung hingezogen fühlt. Die Vielfalt ging in den vergangenen Jahren vom mitreißenden Positiv-Song „Let Me Be“ bis zu nachdenklichen Die-Welt-ist-so-arg-Balladen. Im Gegensatz zu bisherigen Werken präsentiert sich […]

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Suddenly

„You’re so wonderful …“ tönt es hier gleich zu Beginn luftig leicht aus den Lautsprechern. Es wird gepfiffen, gesummt, geklatscht und gesungen. Jose Domingo, der sich vor allem in seiner Heimat Spanien mit der Band Psychoine einen Namen gemacht hat, stellt sich elf Nummern lang furchtlos dem Kitsch. Manchmal entkommt er ihm, manchmal kämpft er […]

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Haunted Hearts

Menschliche Nachwuchsband aus Kärnten schreit. „Melancholischen, tanzbaren Indie-Rock“ nennt sie selbst das, was nun auf CD vorliegt. Wichtig ist hierbei, dass man immer daran denkt, dass „Indie“ ja vom englischen Wort für unabhängig hergeleitet wird und nicht etwa von /individuell/. Sonst wäre man schnell enttäuscht. Und Human Shouts Musik? Die ist eh voll nett. Schlagzeug, […]

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The Front Of Luxury

Ein bisschen Elektro-Queer-Style alleine ist noch keine Erfolgsgarantie. Muss auch nicht sein, denn Rhythm King and her Friends haben noch einiges mehr zu bieten. Mit „I am Disco“ hat sich das Duo aus Berlin (woher auch sonst?) seit 2004 vor allem im Umfeld von Stereo Total und Le Tigre einen Namen gemacht. Lockerlässig plätschert jetzt […]

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Pick Up Sticks

They shoot horses, don’t they? ist ein Film der späten 60er Jahre. Darum geht’s hier aber nicht. They shoot horses, don’t they? ist auch eine Band aus Vancouver. Und die sind jetzt zurück. Nach dem Release ihres Debütalbums „Boo Hoo Hoo Boo“ im Februar 2006 veröffentlichen sie jetzt den Nachfolger „Pick up Sticks“. Zwar schwimmt […]

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Phantom Punch

Mit gerade mal 24 Jahren legt Sondre Lerche hier sein viertes Album vor, die erste Nummer hat er im Alter von 13 Jahren aufgenommen. Der Norweger war in den vergangenen Jahren mit Elvis Costello, Nada Surf und A-HA auf Tour. Unter anderem aus diesen Gründen fällt im Zusammenhang mit Sondre Lerche gerne mal die Bezeichnung […]

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FK 10

Wenn lange Zeit musikalisch nicht recht viel passiert und man trotzdem wieder mal mit einem Album Geld verdienen will, kann man ein Best of machen. Zum Beispiel. So gelingt es, mit relativ kleinem Aufwand, relativ leicht wieder ins Gespräch zu kommen. Diese Masche ist für jemanden, der behauptet, Musik sei Weltsprache, keine schnelle Geldmache, ziemlich […]

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Raz Ohara & The Odd Orchestra

Wer beim Namen Raz Ohara zuerst an schweißreibende Clubnächte und das Umfeld von Alexander Kowalski denkt, wird bei diesem neuen Album möglicherweise überrascht sein. Wer die musikalische Laufbahn des dänischen Wahlberliners schon länger verfolgt, sieht eher eine Rückkehr zu früheren Werken. Begrüßt durch eine ruhige Gitarre und die sanfte Stimmte von Raz Ohara, stellt man […]

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Top Quality Bones And A Little Terrorist

Uppsala. Zum einen ist das die schwedische Heimatstadt von Britta Persson. Zum anderen könnte das der überraschte Ausruf sein, der einem entweicht, wenn man bemerkt, welch Multitalent man da bisher übersehen hat. Wer diesen Ausruf nicht tätigt und Britta Persson bereits kennt, tut dies vermutlich von ihrer Zusammenarbeit mit Kristofer Aström. Mit "Top Quality Bones […]

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Pinata

Für alle Antagonisten der kalten Jahreszeit eignet sich dieses Album ideal zur Stimmungsaufhellung, weil die mexikanischen Klänge unsereins unweigerlich an Sommer oder Urlaub erinnern. Alle Kritiker stumpfsinniger Sommerhits müssen deswegen aber nicht zurückschrecken: Camilo Lara aka MIS bringt den sommerlichen Flair in die winterliche Stube ohne einen damit im Macarena-Stil in die Knie zu zwingen. […]

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Speed Emotions

Klick, klack, klick, klack. Marbert Rocel arbeiten mit Geräuschen, netten Melodien und schlichten elektronischen Arrangements. Marcel Aue und Robert Krause haben – unglaublich aber wahr – ihr Jahreskreativpensum mit der Namensgebung noch lange nicht aufgebraucht. Gemeinsam mit Antje Seifarth, die einigen Tracks ihre seidige Stimme leiht, legen die Thüringer ihr Debutalbum vor. Luftig, locker, leicht […]

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Twisted Trees

Die Pariser Punk-Rock-Formation Underground Railroad geht mit ihrem Debütalbum fast durchgehend hart und laut an die Sache und damit gewaltig ins Ohr. Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang, Geschrei: auf „Twisted Trees“ entladen sich die Energien von J.B. Ganivet, Marion Andrau und Raphael Mura, drehen sich dreimal mit der Platte mit im Kreis, schießen aus den Boxen […]

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A Sky With No Stars

Die Canadiens sind nicht, wie es der Bandname vermuten lassen würde, Kanadier, sondern Italiener. Ihre erste Tour haben sie in England gespielt. Und diese kleine Geschichte, ist wohl der spannendste Aspekt an der Band oder ihrem neuen Album. Auf "A sky with no stars" liefern die Canadiens einwandfreien Gitarrenpop, der, wenn man ihn oft genug […]

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Darkness Out Of The Blue

Silje Nergaard wendete sich in den letzten Jahren von Album zu Album zunehmend einem breiteren Publikum zu. Für sie bedeutet das vollere Konzertsäle und höher Plattenauflagen – für uns in erster Linie weniger Silje Nergard. Mit „Darkness out of Blue“ ordnet sich die norwegische Ausnahmestimme in die große Schublade sanfter, angenehmer – und leider auch […]