»Call of Duty Black Ops Cold War«: Harte Kerle im Spionage-Business

Das neue »Call of Duty« bemüht sich in der Kampagne spürbar um Neuerungen. Am Ende bleibt das Spiel ein nicht wirklich kohärenter Flickenteppich aus Neuem und Altem bleibt. Die einzelnen Elemente funktionieren aber.

Call of Duty Cold War Black Ops
© © Activision

Nachdem letztes Jahr »Modern Warfare« sich trotz neuer Interpretation grundsätzlich einem bekannten Thema und Personal gewidmet hat, bemüht sich der neue Teil von »Call of Duty Black Ops« heuer wirklich um Neuerungen. Zumindest in der Kampagne und beim Gameplay. »Cold War« spielt großteils 1981 mit Missionen in Berlin, im KGB-Hauptquartiert in Russland, in der Türkei oder auch in einer Rückblende in Vietnam. Dabei nutzt man das Setting des Kalten Kriegs, um in erster Linie Geheimdienste aufmarschieren zu lassen und generell dem Thema Spionage Raum zu geben. Immer wieder finden die einzelnen Missionen also auf zivilem Boden statt. Schleichenpassagen und auch leichte Rätsel bekommen unerwartet viel Raum.

Eine Mission in der KGB-Zentrale
Eine Mission in der KGB-Zentrale. © Activision

Dabei bleibt der ideologische Rahmen im gewohnten Feld: Es geht um Härte, unbarmherzige Krieger und alles wird aus einem wenig reflektierten, militärischen US-amerikanischen Blickwinkel erzählt. Das ist für »Call of Duty« nicht ungewöhnlich. So sehr nun im Gameplay nicht mehr einzig die Waffengewalt im Vordergrund steht, wird das Spionage-Setting doch in erster Linie genutzt, um beim gleichen Ton zu bleiben und – zumindest in erster Linie – harte Männer zu feiern.

Eine Szene aus »Black Ops Cold War«
© Activision

Dabei ist es im Spiel erstmals möglich den eigenen Charakter zu wählen, das Geschlecht auszusuchen oder auch zwei »Fähigkeiten«. Die einzelnen Missionen sind geradlinig angelegt – und am Ende funktionieren nach wie vor vor allem die Feuergefechte. Auch wenn es erzählerisch in der letzten überlangen Mission eine Wende gibt, die gelungen inszeniert ist, sich rückblickend durch das ganze Spiel zieht und einen zweiten Kampagnendurchgang noch interessanter macht. Es gibt jedenfalls eine Spionage-Story, die leicht fahrig, aber doch erzählt wird.

Technisch passiert hier alles auf hohem Niveau. Auch wenn man in einzelnen Passagen weiterhin das Gefühl hat, durch das Spiel gezogen zu werden und manches auch gar nicht falsch machen kann. Mit dem beliebten Zombie-Modus, neuen Elementen für den erfolgreichen Free-To-Play-Battle-Royale-Ableger »Warzone« und den klassischen Multiplayer-Erweiterungen ist auch »Call of Duty Black Ops Cold War« ein großes, rundes Paket für Fans der Serie. Da ist es weder überraschend, noch fällt es wirklich ins Gewicht, dass die Single-Player-Kampagne mit nur wenig über fünf Stunden Spielzeit wieder tendenziell ziemlich kurz ausfällt.

Eine Kampfszene in »Black Ops Cold War«
© Activision

»Call of Duty Black Ops Cold War« bietet tatsächlich neue Elemente in der Serie, die an und für sich gelungen sind und auch eine sinnvolle Erweiterung darstellen. Schade, dass sie bei dem Budget und Aufwand mit dem bekannten Gunplay keine Einheit bilden, sondern letztlich nebeneinander stehen. Fans der reinen Shooter-Action werden deswegen mit dem Vorgänger »Modern Warfare« auf glücklicher sein. Für alle anderen ist auch das neue »Call of Duty« ein rundes Shooter-Erlebnis – das rein ideologisch schon vor lange Zeit stehen geblieben ist.

»Call of Duty Black Ops Cold War« ist bereits für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Serie und PC erschienen.

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