Auch diesen Frühling wird Krems während dem Donaufestival wieder zum Treffpunkt für Kulturinteressierte und Kunstschaffende im Bereich der Avantgarde. Um bei dem vielfältigen Programm den Überblick zu behalten, haben wir euch vier Touren für vier verschiedene Festivaltypen zusammengestellt – für EinsteigerInnen, aber auch für mutige Fortgeschrittene.
Mutige FestivalgängerInnen
Du liebst das Abenteuer? Während die meisten Menschen partizipatives Theater nur in der Theorie mögen, liegt für dich im Mitmachen der besondere Reiz? Je überraschender desto besser? Dann bist du mit dieser Tour für »Mutige« gemeint.
Am ersten Festivaltag bist du bei »The Agency« von der Performancegruppe Medusa Bionic Rise gut aufgehoben. Von 19 Uhr 30 bis 21 Uhr ist das Publikum eingeladen an einem Trainsingscamp teilzunehmen. Das ganze lässt sich unter anderem als Parodie auf Fitnesswahn, aber auch auf missionarische Sekten verstehen. Freiwillige aus dem Publikum erhalten auf Wunsch auch Einzelbehandlungen.
Deine Festivalbesuche solltest du vor allem um die Programmlinie »Stockholm-Syndrom« herum planen. Bei diesem Überraschungsformat wird im vorhinein geheimgehalten, wo die Reise hinführt und welche KünstlerInnen für je eine Stunde die Verantwortung übernehmen. »Googeln ist zwecklos« heißt es dazu im Programmheft. Karten gibt es immer erst am Veranstaltungstag ab 10 Uhr online und am Ticketschalter. Auftakt des Formats ist am Samstag und ist mit »Dunkle Keller, helle Blitze« betitelt; am Sonntag geht es mit »Friss Staub!« weiter.
Hinter »Blind Cinema« verbirgt sich das spannende Konzept mit verbundenen Augen eine Filmvorführung zu erleben. Begleitet wird dieses Kinoerlebnis von Kindern, die hinter den Erwachsenen Platz nehmen und das Gesehene beschreiben und interpretieren. Hier wird nicht nur die eigene Phantasie angeregt, es wird auch das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern verkehrt, was das Vermögen des Erklärens betrifft.
Das zweite Wochenende hält außerdem die Performance »Channeling #likemetoo« von Barbis Ruder bereit, bei der das Publikum gefragt ist mithilfe von Social Media Kanälen Einfluss zu nehmen. Auch die dritte und vierte Ausgabe von »Stockholm Syndrom« verspricht am Samstag und Sonntag unter den Titeln »Suche die Karotte« und »Dies wird ihr Jahr« interessant zu werden.
Der letzte Festivaltag lässt sich mit dem achtstündigen Bühnenprogramm »as waves go by« ausklingen; um dem Titel dieser Tour zu entsprechen, möglichst die acht Stunden durchgehend.
Das Donaufestival findet vom 27. – 29. April und 4. – 6. Mai in Krems statt. Das komplette Programm kann man hier nachlesen.