Dominiks Jahresendlisten 2021

Alle Jahre wieder blickt unsere Redaktion auf die popkulturellen Highlights der letzten zwölf Monate zurück. Mit streng subjektivem Blick. Was Dominik Oswald aus 2021 besonders in Erinnerung bleiben wird, könnt ihr hier nachlesen.

Top 5 Alben des Jahres

5. Kreisky – »Atlantis«

Die Experten für die Ungerechtigkeiten des alpinen Raums dürfen sich aufgrund der aktuellen Entwicklungen nicht nur bestätigt fühlen, sondern holen sich wieder einmal den Gesamtweltcupsieg. Nicht nur mit dem Smash-Hit »Abfahrt Slalom Super-G«, auch mit eigentlich jedem der (leider nur) acht Stücke. Von der Einsamkeit auf Interrail (»Lonely Planet«) bis hin zum Arschloch-Kind der Nachbarn (»ADHS«), da ist für jeden nebensächlichen Hass das richtige Lied dabei.

4. Modecenter – »Modecenter«

An Ort und Stelle hat die Besprechung dieses Albums den Clickbait-Titel bekommen: »Gibt es ein besseres österreichisches Postpunk-Album?« Die Frage ist immer noch valider als deine Kreditkartendaten, die Antwort bleibt natürlich aus, beziehungsweise einfach: »Nein!«. Schließlich exerzierten die Vier absoluten top-notch Noisepunk mit der richtigen Portion Drive, Tanzbarkeit und Wut. Wir werden noch viele Jahre an dieses Album zurückdenken und uns denken: »Geil.« Es ist gekommen, um zu bleiben.

3. Zinn – »Zinn«

Eigentlich hätte dieses Album schon 2020 erscheinen sollen, aus bekannten Gründen tat es das nicht. Das tut aber der Dringlichkeit und Relevanz nicht im Entferntesten einen Abbruch, die Dark-Folk-Elegien der drei Musikerinnen suchen ihresgleichen. Hypnotische Songs wie »Wiederholung«, »Diogenes« oder – vor allem – »Black Lake« sind apokalyptische Vorboten einer besseren Zukunft. Also nachdem die Beschissenheit der Gegenwart endlich überwunden ist.

2. Squid – »Bright Green Field«

»Art Punk’s not dead!«, würden die elaborierteren der Anarchie-A-Träger skandieren, würden sie sich das famoseste Debüt des Jahres einverleiben. Die britischen Art-Post-Whatever-Punker kombinieren den eigentlich genreprägenden Sound mit Krautrock, Versatzstücken aus Noise und Jazz und der richtigen Menge an virtuosem Wahnsinn. Wenn du heuer das Debüt von Black Country, New Road mochtest – taten alle –, wirst du »Bright Green Field« lieben.

Einschub: Honorable Mentions (alphabetisch gereiht)

Downers & Milk – »Songs of Fear and Flight«
Grand Hotel Schilling – »Mir wär lieber wir bleiben hier«
Kahlenberg – »Wiener Zucker«
Molden Resetarits Soyka Wirth – »Schdean«
Rauchen – »Nein«
The War on Drugs – »I Don’t Live Here Anymore«

1. Paul Plut – »Ramsau am Dachstein nach der Apokalypse«

Der Vorgänger »Lieder vom Tanzen und Sterben« war ein Album für ein Jahrzehnt. Umso erstaunlicher, dass der Ramsauer Paul Plut sein äußerst hohes Niveau halten konnte und einfach nicht abreißen lässt. Ob das schon gesehene »B320«, »Schwarze Finger«, »Hinterm Haus« oder »Kinder vom Meer«: Keiner sagt dem idyllischen Alpenleben und all seinen Zwängen und der inhärenten Beklemmnis den Kampf so konsequent, unerbittlich und gleichzeitig so eindrucksvoll an wie Paul Plut. Schwere Kost, die umso besser schmeckt.

Auch nicht schlecht:

Für sorgfältig ausgewählte Menschen Haute Cuisine kochen; mit dem Hund nach Trieste fahren; Musik aus anderen Jahren.

Was Dominik Oswald zuletzt sonst so beschäftigt hat, könnt ihr hier nachlesen. Für weitere Jahresendlisten aus unserer Redaktion bitte hier entlang.

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