Ein knappes halbes Jahrhundert Kommunismus hat in unserer Nachbarstadt Bratislava bleibende architektonische Spuren hinterlassen. Obwohl einiges bereits verschwunden ist (vor allem Statuen unliebsamer Kommunisten sind nach der Samtenen Revolution 1989 entfernt worden) oder vom Verschwinden bedroht ist, gibt es noch viel zu sehen.
Das Gebäude des Slowakischen Rundfunks (© Martin Zellhofer)
Die Planungen der auf dem Kopf stehenden Pyramide begannen bereits in den 1960er-Jahren. Das 1984 fertiggestellte Gebäude ist der einzige verwirklichte Bau eines damals gemeinsam mit der Pyramide geplanten und groß gedachten städtebaulichen Entwicklungsschritts.
Námestie slobody (© Martin Zellhofer)
Bis 1989 hieß der heutige Freiheitsplatz Gottwaldovo námestie, benannt nach Klement Gottwald, einem Kommunisten stalinistischer Prägung, 1948 bis 1953 Präsident der Tschechoslowakei. Auf dem riesigen, von monumentalen Gebäuden aus den 1950ern flankierten Platz stand ursprünglich auch dessen riesige Statue. Der Brunnen namens Freundschaft, den wir hier sehen, ist seit 2007 kaputt.
Fakultät für Maschinenbau (© Martin Zellhofer)
Eine Seite des Námestie slobody begrenzt der fast 200 Meter lange, 1957 geplante Bau der Fakultät für Maschinenbau. An mehreren Stellen durchbrechen Hörsäle die Wand.
Fakultät für Architektur (© Martin Zellhofer)
Sozialistischer Realismus par excellence: An den Wänden der Fakultät für Architektur sind Werktätige sowie Bäuerinnen und Bauern bei der Arbeit dargestellt.
Fakultät für Architektur (© Martin Zellhofer)
Sozialistischer Realismus par excellence: An den Wänden der Fakultät für Architektur sind Werktätige sowie Bäuerinnen und Bauern bei der Arbeit dargestellt.
Fakultät für Chemie und Lebensmitteltechnologie (© Martin Zellhofer)
Kunst am Eingang zur Fakultät für Chemie und Lebensmitteltechnologie.
Der erste Plattenbau Bratislavas (© Martin Zellhofer)
Mit seinen sechs Etagen und zwei Eingängen wirkt Bratislavas erster Plattenbau (errichtet 1955) wie ein bescheidener Gemeindebau – und hat mit der Vorstellung von einer typischen osteuropäischen Plattenbausiedlung nichts gemein.
Der erste Plattenbau Bratislavas – Kunst am Bau (© Martin Zellhofer)
Den einen Eingang in den Plattenbau zieren drei tanzende Frauen, den anderen drei tanzende Männer. Die Darstellung beider Geschlechter soll deren Gleichheit symbolisieren, und nicht, wie manchmal vermutet wird, den Eingang zu einem Frauen- und einem Männerwohnblock.
Slavín (© Martin Zellhofer)
Hier liegen in sechs Massen- und über 300 Einzelgräbern fast 7.000 Angehörige der Roten Armee und zivile Opfer, die im Frühjahr 1945 bei der Befreiung der westlichen Slowakei und Bratislavas ihr Leben verloren haben. Die 1957 bis 1960 errichtete Anlage ist das größte Kriegerdenkmal Mitteleuropas.
Supermarkt & Hotel Kiev (© Martin Zellhofer)
Der Supermarktkomplex, bei seiner Eröffnung der größte der Slowakei, und das Hotel Kiew wurden in der Zeit von 1964 bis 1973 erbaut. Das Hotel hat geschlossen, Gerüchten zufolge drohen Hotel und Supermarkt der Abriss.
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