Farewell to Longing

Im Kunstraum Niederösterreich wird am 9. Juni eine Ausstellung zum Thema „Heimat“ eröffnet. In „Farewell to Longing – Figurationen von Heimat in der Gegenwartskunst“ verabschiedet man sich von üblichen nostalgischen Deutungsversuchen des Heimatbegriffs.

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Claudia Marion Stemberger kuratierte eine Werkschau mit 12 internationalen Künstler für den Kunstraum Niederösterreich, die sich mit dem Thema „Heimat“ auseinandersetzt. Eröffnet wird die Ausstellung mit dem Titel "Farewell to Longing" am 9. Juni. Bis zum 23. Juli kann sie bei freiem Eintritt besucht werden.

Heimat als ein Ort der Sehnsucht, dem oftmals überhöhte und kitschige Bilder zugeschrieben werden – mit dieser Vorstellung wird hier aufgeräumt. Die künstlerischen Positionen verweigern sich dieses herkömmlichen Heimatbegriffs und durchbrechen folkloristische Darstellungsversuche. Nostalgie wird hier verabschiedet und Sehnsucht neu definiert, was wiederum ein neues Potential an Möglichkeiten in sich birgt. Die Arbeiten für „Farewell to Longing“ konzentrieren sich vor allem auf die subjektiven Facetten individueller Beheimatungsstrategien.

Arbeiten wie die von Philippe Batka beschäftigen sich mit dem individuellen Rückzugsraum des Einzelnen innerhalb eines urbanen Kontextes. Benjamin Eichhorn hingegen ironisiert durch verkitschte Überhöhung die Vorstellung vom Eigenheim. Conny Habel zeigt in ihrer Fotoserie „Home is the place you left“ die Sehnsucht nach einem vermeintlichen „Zuhause“, indem sie den Versuch der Reintegration ins elterliche Haus festhält. Die Künstlerin Monique Pelser begibt sich auf die Spuren des historischen Landschaftsmalers Pierneef, der um 1930 im Zuge des aufkommenden Tourismus 32 monumentale Landschaftsgemälde für den Johannesburger Bahnhof anfertigte. Pelser fotografiert die darauf gezeigten Landschaften neu und reproduziert sie auf zigarettenschachtelgroße Kärtchen, die damals beliebte Sammlerstücke darstellten. Dadurch will sie den vorherrschenden unreflektierten Umgang mit Landschaft als Fetisch thematisieren.

Weitere interessante Perspektiven auf überholte Heimatkonstruktionen sowie den Versuch einer neuen Sichtweise darauf liefern die Arbeiten von Katharina Gruzei (AT), Esther-Judith Hinz (DE), Sven Johne (DE), Eva Koťátková(CZ), Zilla Leutenegger (CH), Gerlinde Miesenböck (AT), Safia Stodel (ZA) und James Webb (ZA).

Farewell to Longing

Figurationen von Heimat in der Gegenwartskunst

Kunstraum Niederösterreich, Herrengasse 13, A-1014 Wien

Eröffnung: 09. Juni 2011, 19 Uhr

Dauer: 10. Juni – 23. Juli 2011

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 11–19 Uhr und Samstag, 11–15 Uhr

Eintritt frei

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