God bless this Prophetenrock – Kasabian live in Wien

Die englische Band um Tom Meighan und Serge Pizzorno war im Rahmen der Tour zu ihrem mittlerweile sechsten Album »For Crying Out Loud« im ausverkauften Gasometer zu Gast.

© Patrick Münnich

Nach dem rotzfrechen und rohen Sound der Slaves, die mit ihrer Support-Show für ordentlichen Spannungsaufbau sorgten, wirkte der Einstieg von Kasabian ganz kurz wie straighter Altherrenrock. Doch dieses Gefühl währte nicht allzu lange: Schon bald fanden sich die heulenden Gitarren und Singalong-Refrains im Mittelpunkt der Show.

Das Herren aus Leicester, in der Live-Besetzung statt bloß zu viert sogar zu siebt, waren wie Propheten in weiß gekleidet. Sänger Tom Meighan gab wie üblich den leiwanden Gockel. Er tänzelte herum, animierte, ließ sich feiern. Im Anfangsdrittel gab es Upbeat-Disco mit »Eez-Eh« – inklusive »Around The World«-Outro – sowie »You’re In Love With A Psycho«, der Hauptsingle des aktuellen Albums, zwei, auch vom Sound her, eher dürftige und ungewohnt drucklose Nummern. Doch das Publikum ließ sich davon nicht aus ihrer samstäglichen Feierlaune bringen.

Mitsingen für den Weltfrieden

Überhaupt erlebt man es auf Konzerten – gerade in Wien – selten, dass so schnell und so allumfassend der oft zitierte Funke überspringt. Die Riffs und Texte wurden lautstark mitgesungen, Songs wie »Club Foot« und »Empire« wurden frenetisch gefeiert. Vor dem Zugabenblock kam bei »L.S.F.« Gänsehautstimmung auf – auch wenn man gerade bei diesem Track merkte, dass Kasabian eher auf die großen Open-Air-Bühnen des Kontinents gehören und nicht in eine stickige Konzerthalle. Doch auch das war dann spätestens bei »Fire« vergessen. Das Publikum lag sich in den Armen und sang das markante »Uh uh uh uuuuh« glückselig und lauthals vor der Konzerthalle weiter.

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