Gödlife

Warum Crack Ignaz jetzt doch ein gutes Album gemacht hat? Ganze drei Jahre nach "Elvis" und seinem Gwantanamo-Mixtape?

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Als wir Crack Ignaz zu Beginn des Jahres auf unsere Liste To Watch in 2015 gestetzt hatten, war das Album schon fertig. Das Interview fand entsprechend schon damals statt. Wir waren skeptisch. Nicht wegen des Albums. Das war hervorragend. Damals hatten wir es im fünften Bezirk in Wien zu hören bekommen. Im Studio von Nikodem, der wesentlich daran Anteil hatte, dass die Bässe knacken und ein sanfter Nebel durch die Tracks weht.

Wir waren skeptisch, weil man immer wieder von langen, zähen Verhandlungen mit Labels hört. Von viel Geplänkel um Verträge. Und weil Crack Ignaz, nunja, irgendwie nicht so wirkte, als würde ihn diese ganze Business-Seite wirklich interessieren. Es war nun offenbar unbegründet. "Kirsch" kommt auf dem Label raus, auf dem auch Brenk releast, dazu gab es Video-Premieren bei den großen deutschen Portalen.

…hab noch Quizduell beenden müssen. Gegen Lex Lugner.

Mit wem spielst du sonst noch?

Eh mit der Crew. Drexor…

Wer ist am besten?

Ich kämpf grad gegen den Lugner, obwohl ich normalerweise gegen ihn gewinn.

Bist du der Intelligenteste aus der Crew?

(Lachen.) Ich beantworte gar keine Fragen mehr. (Lachen.) Bei Quizduell schon. Ich spiele aber nur gegen Leute, die ich kenn. Das ist das nice, wenn dich jemand besiegt und du denkst dir, das kann’s nicht sein. Gescheiter wird man auch dabei.

Warum hast du jetzt dann eigentlich doch ein gutes Album gemacht?

Ein gutes? (lacht) Ich fühl mich geschmeichelt.

Ja, davor war das ja oft eher raus geschissen…

Ich muss sagen, ich war diesmal genau so schnell. Ich war beim Nikodem, das hat einiges verbessert. Von meiner Raparbeit ist es dasselbe Tempo. Vom Drumherum hab ich mir mehr Mühe gegeben. Der Niko war begeistert und wollte das größer aufziehen. Am Anfang wollte ich das eh in zwei Wochen fertig haben. Mit derselben Mechanik wie sonst. Mir macht das Spaß, Sachen schnell raus zu hauen. Dass es so professionell geworden ist, liegt hauptsächlich am Nikodem.

Die Produktion ist jetzt anders. Früher gab es einen Beat, drei Patterns, die sich abwechseln und dann rappst du halt noch was über “Steak und Scampi” drüber…

Haha, “Steak und Scampi” ist ein Desaster. Den Beat hab ich selbst in zehn Minuten gemacht.

Mir ist früher vorgekommen, da fehlt der Filter. Niemand hat gesagt, nein, das ist jetzt nicht gut genug.

Die Tracks sind sehr unterschiedlich entstanden. “Steaks und Scampi” ist das schlimmste Beispiel. Ich bin schockiert, dass der so beliebt geworden ist. So einen Feinschliff kann und will man sich ja nicht immer leisten.

Also zur ersten Frage, die ich notiert habe: Was passiert denn im Herbst 2014?

Da hätte das Album rauskommen sollen.

Ich hab ja gehört, dass du früher schwer erreichbar warst und mittlerweile dein Handy abhebst. Probierst du das jetzt wirklich?

Frühes 2014 war ein Desaster bei mir. Keine gute Zeit.

Hat das einen Einfluss auf das Album gehabt? Hört man das?

Nein. Echt nicht.

Rappst du über Dinge, die dir passieren?

Ich mach das eh konstant. Aber halt nicht so, dass man nachverfolgen kann, welches Fragment von wo kommt. Ich weiss nicht, ob man das entschlüsseln kann.

Irgendwo erwähnst du Obama. Eigentlich ist es dir aber wichtig, nichts Politisches zu rappen. Aber es gibt ein paar Stellen, wo du etwas andeutest.

Da geht es mehr um die Paranoia, dass man dauernd überwacht werden könnte. Ich hab grad gar nicht so viel Überblick über das ganze Material. Es ist ja doch ein bisschen älter.

Wenn du nichts Politisches rappst, bist du halt weniger interessant für die Faz und die taz und derstandard.

Wahrscheinlich, aber für mich ist das zu früh. Wenn ich das tu, will ich viel Leute erreichen. Ich bin auch froh, dass ich nicht zu Religion befragt werde. Ich mag auch nicht zu allem was sagen.

Weiter über Kirsch, Swag und das Dümmste, das Crack Ignaz 2014 gemacht hat.

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