Ins Heuer geht man nicht nur, um von der Terasse aus vorbeigehende Menschen anzustarren, es gibt da auch noch andere, (bessere) Gründe. Das Akustik Woodstock-Festival, das den irreführendsten Namen aller Zeiten trägt, aber trotzdem super ist, ist nur einer davon.
1. Die Lage ist unkarlbar
Mit einem halben Dutzend Straßenbahnlinien und drei U-Bahn-Linien ist der Karlsplatz Wiens am besten vernetzte Haltestelle. Man könnte beinahe sagen: Alle Wege führen zum Karlsplatz. Damit dann natürlich auch zum Heuer. Falls du es noch nie bewusst wahrgenommen haben solltest: Das Heuer ist in das Gebäude der Kunsthalle Wien eingebaut, und macht rein optisch – Glaskubus, der in der Gegend rumsteht, ist ja durchaus besonders – was her.
2. Das Food ist auch sehr nice (= das Essen schmeckt auch sehr gut)
In bester Bobo-Manier achtet das Heuer unter dem wachsamen Auge von Küchenchef Peter Fallnbügl darauf, dass die Lebensmittel keine Weltreise in Richtung Kochtopf antreten müssen. Die meisten Zutaten werden von regionalen Kleinbauern bezogen, einiges wiederum wird selbst hergestellt. Dafür hat man sich unter anderem den Karlsgarten angelegt, ein Vorzeigebeispiel für erfolgreiches Urban-Gardening. Fruchtsaftkreationen („Shrubs“) werden selber angesetzt, Austernpilze wachsen auf dem Kaffeesatz des Restaurants in einer Pilzzuchtstation in Brigittenau, oida! Aber nicht nur die Zutaten selbst sind fein, sondern auch deren Verarbeitung. So bietet das Heuer neben der normalen Speisekarte auch noch eine Wochenkarte an.
3. Immer wieder coole Auflegereien
Abends im Freien den Sommer genießen kann man zwar woanders auch, üblicherweise haben die Schanigärten der Konkurrenz jedoch keine DJs, die selbst Teller und Besteck zum Tanzen bringen. Diesen Sommer präsentiert das Heuer jeden Mittwoch „Viennadejaneiro“, das von „Sounds of Blackness“ gehostet wird, einem Kollektiv, das die ethnische Vielfalt in Europa feiert. Während ihr also schmatzend an eurem Heuer-Burger kaut und dazu einen Drink aus dem Shaker von Bert Jachmann genießt, einem der Besten Bartender des Landes, werden eure Ohren gleich mitverwöhnt. Um nochmal auf den ersten Punkt zu verweisen: Ihr seid am Karlsplatz. Wenn ihr bei Ladenschluss bereits gut angezündet seid, aber eure ganze Energie noch nicht wegtanzen konntet, dann geht ihr am besten zu Fuß ins Sass, den Club U, das Roxy oder mit etwas Geduld sogar ins Celeste.
4. Hüter des liquiden Schatzes
Eben schon kurz angesprochen: Die (Long-) Drinks von Bert Jachmann. Das Heuer ist sicherlich nicht eure Go-to-Studentenkneipe. Nein, hier wird Klasse serviert. Zum Beispiel ein Gin Tonic für den ihr in eurem bescheidenen Nebenjob über eine Stunde lang arbeiten müsst. Jachmann gewann 2014 den weltweiten „Barcadi-Legacy“-Wettbewerb in Österreich und begann seinen Dienst als Hüter des liquiden Schatzes im Heuer am 7. Jänner vergangenen Jahres. Seitdem mixt und kreiert er Drinks die eure Geldbörsen freiwillig strippen lassen, wie zum Beispiel den „Karlsgarten“ oder „Lola“.
Natürlich leistet das Heuer auch seinen Teil und stellt dem Maître über 350 verschiedenster Spirituosen zur Verfügung, die auf Bestellung den Weg zu eurem Tisch finden.Was man auch wirklich sagen muss: Auch wenn das Publikum des Heuer für unseren Geschmack manchmal ein bisschen gar zu schnöselig ausfällt, die KellnerInnen sind jedenfalls immer freundlich und – soweit es möglich ist – auch flott.
5. Akustik Woodstock
Zum dritten Mal hostet das Heuer dieses Jahr das gratis "Akustik Woodstock"-Festival, bei dem namhafte und aufstrebende Acts wie Ages, Julian & der Fux, Abby Lee Tee, Monophobe, At Pavillon und Buenoventura auftreten. Das Festival lässt euch das geballte Potential des Heuer an einem Wochenende erfahren. Die Musiker bespielen nämlich sowohl den Karlsgarten als auch das Restaurant selbst, DJs halten euch lange wach und der Alkohol wird wieder fließen, während die Autofahrer im Vorbeifahren neidisch durch ihre schmutzigen Fensterscheiben hinüberblicken. Man merkt schon bei einem schnellen Blick auf das Line-Up, dass es weder mit Akustik noch mit Woodstock sonderlich viel gemein hat, was aber zumindest unserem Geschmack eh mehr entspricht. Deswegen präsentieren wir das Ding auch.
Das Akustik Woodstock Festival freut dieses Jahr bei freiem Eintritt von 26.-28.8. auf euren Besuch, das Heuer ganz bestimmt auch einfach so.