Die Welt des Wiener Theaters ist ein Paralleluniversum, in dessen Zentrum das Burgtheater steht. Hier wird in Codes gesprochen und gehandelt, die seit den Zeiten von Joseph II. von Generation zu Generation weitergeben werden. Eine Einführung in die wichtigsten Schlagwörter der hiesigen Theaterlandschaft.
Burgtheaterdeutsch, das Die manierierte Bühnensprache des Burgtheaters, die sehr wenig vom Meidlinger Zungenschlag und recht viel vom näselnden Hietzinger Elitarismus in sich trägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise verpönt, da von den Nazis instrumentalisiert, wurde der pathetische Sprachsingsang von Epigonen wie Oskar Werner und Alma Seidler zu neuer Blüte gebracht, bevor er unter Claus Peymann durch den Einzug bundesdeutscher SchauspielerInnen viel beweint zunehmend einem uniformen Theaterdeutsch wich. Wobei auch Peymann-Schauspieler wie der große, aus Wuppertal stammende Ignaz Kircher sich der Pflege des Burgtheaterdeutsch annahmen. Als zeitgenössische Großmeister gelten weiters der kürzlich verstorbenen Peter Matic, sowie die Deutsche Kirsten Dene (Bernhard, Thomas) und Klaus Maria Brandauer (Die/Der).