Der Lederhosenzombies-Macher Dominik Hartl scheißt sich noch immer vorm weißen Hai an

Aprés Ski und Untote – In Domink Hartls Zom-Com „Angriff der Lederhosenzombies“ findet zusammen, was zusammen gehört. Wir haben mit dem jungen Filmemacher über Winterdrehs und Steven Spielberg gesprochen.

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© Domink Hartl

Am 23. Dezember 2016 startet die Zombie-Komödie „Angriff der Lederhosenzombies“ in den österreichischen Kinos. Regisseur Dominik Hartl hat bereits 2012 mit „Spitzendeckchen“, seinem – auf YouTube mittlerweile über 1 Million Views zählenden – Abschlussfilm an der Filmakademie Wien, im Horror-Grusel-Genre Blut geleckt.

Nun wird das Blut auch in rauen Mengen in den winterlichen Bergen vergossen. Die donnerstägliche Premiere der Zom-Com präsentiert übrigens The Gap – hier könnt ihr noch Tickets gewinnen. Für unsere Reihe Cinema Next haben wir dem jungen Filmemacher sechs Fragen gestellt.

Welcher Film hat dich als junger, angehender Filmemacher am meisten beeinflusst?

Ich glaube, ich kann das nicht auf einen Film runterbrechen. Aber der Film, der mich am meisten traumatisiert hat, ist bis heute „Der weiße Hai“, und insofern hat er mich wahrscheinlich auch als Filmemacher sehr beeinflusst. Ich bin generell ein großer Verehrer von (alten) Steven-Spielberg-Filmen. Gerade als Genre-Filmmacher kann man so viel von ihm lernen.

Warum magst du Horrorfilme und welcher ist dein Lieblingszombie?

Das Schöne an Horrorfilmen ist, dass sie eine unmittelbare körperliche Reaktion hervorrufen. Ich glaube, Filme wie „Der weiße Hai“ funktionieren bis heute so gut, weil sie sehr vielschichtig sind. Das Monster steht immer für etwas, das in den Charakteren steckt und erst gelöst werden muss. Das sind immer universelle Themen und Ängste, die wir alle selbst kennen. Das macht die Monster dann erst wirklich furchteinflößend – ich scheiße mich ja heute noch an, wenn ich mir „Der weiße Hai“ ansehe. Dort möchte ich mit meinen Filmen auch irgendwann hin.

Mein Lieblingszombie wird wohl immer die Mutter in Peter Jacksons „Braindead“ sein.

Bei „Angriff der Lederhosenzombies“ hast du mit internationalem Cast und Crew gearbeitet. Warum?

Der Film war von Anfang an so gedacht, dass wir zwar etwas sehr Österreichisches (Aprés Ski, Lederhosen und Snowboarden) verhandeln, dabei aber auf ein internationales Publikum abzielen. Das ist natürlich auf Englisch viel einfacher und das Setting mit internationalen Snowboard-Profis, die auf einer abgelegenen Skihütte stranden, hat dies auch inhaltlich ermöglicht.

Die Rechnung ist auch aufgegangen: Der Film hat sich in die ganze Welt verkauft und inzwischen gibt es illegale Torrents mit arabischen Untertiteln und russischem Voice-Over.

Hartl am Set von „Angriff der Lederhosenzombies“ © Dominik Hartl

Ihr hattet wenig Budget für Spezialeffekte. Was war eure kreativste Lösung?

Es gibt einen Unfall mit einem Schneemobil, das in ein Zombie-Reh kracht. Wir haben lange versucht das wirklich zu drehen, aber es wäre zu teuer und zeitaufwändig geworden. Der Unfall findet jetzt auf einer Panorama-Karte des Skigebiets statt. Das war wohl die billigste „Action-Szene“ im Film. Ansonsten haben wir aber wirklich sehr viel echte Action im Film.

Ihr habt im winterlichen Gebirge gedreht. Kannst du das jungen FilmemacherInnen empfehlen?!

Auf jeden Fall. Wenn man, so wie wir, zwei Drittel des Films Nacht/Außen auf einem Berg im Winter dreht, dann muss man sich im Vorhinein sehr genaue Gedanken über die Umsetzung machen. Alles dauert doppelt so lange im Schnee und die Kälte zehrt sehr an den Kräften. Wenn man dann Fehler macht, tun sie umso mehr weh. Das ist eine richtig harte Schule – dafür ist die Freude über geglückte Szenen aber auch umso größer.

Es gibt ja auch Träume abseits des Kinos. Ganz ehrlich: Jemals beruflich an einen Plan B gedacht? 

Mit zehn wollte ich Astronaut werden.

 

Eine Reihe in Kooperation mit Cinema Next – Junges Kino aus Österreich. Ein Porträt über Dominik Hartl findet ihr hier.

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