Aus dem Elbtalkessel hinaus katapultiert Jacob Korn sein Debütalbum. »You & Me« ist gespickt mit Kollaborationen. Da ist ein House für jeden dabei.
Jacob Korn ist kein unbeschriebenes Blatt. Als Granufunk beackerte er die Gefilde Techno und HipHop samt jazzigem Unterton. Als Jacob Grain verpasste er Cluesos »Kein Bock zu gehn« ein schickes Minimal-Tutu. 2009 erschien dann die erste Platte unter seinem bürgerlichen Namen samt Prins Thomas-Remix. Es folgten zwei Platten auf dem Label des Panorama Bar-Residents Steffi. »She«, sein erster Track für Uncanny Valley, landete unter den Top 20 der Resident Advisor– und De:bug-Jahrescharts, Auftritte bei Sonar und Sound:frame folgten, das DVD-Magazin Slices widmete ihm ein Feature. Fehlte nur noch ein Album, das nun Anfang September erscheint.
Die elf Tracks auf »You & Me« handeln in doppelter Hinsicht von dir und mir. Jeder Track ist kollaborativ und konspirativ entstanden. Mal lud sich Korn Künstler ins eigene Studio ein, die musikalisch in ähnlichen Beatregionen wie er wildern. Unterwegs wechselte er dann die Seiten und kam zur gemeinsamen Feldforschung vorbei. So geschah dies auch mit dem Halleiner Swede:Art, in dessen Zuhause der Track »Shock Me« entstand. Natürlich klingen die Freunde so unterschiedlich wie Freunde eben sind, Korn bringt sich jedoch auf einen gemeinsamen Nenner und führt dich und mich zusammen, unter ein gemeinsames Dach. House wird zu deinem und meinem House, wird von innen aufgebrochen, bekommt neue Ausbuchtungen, neue Gucklöcher, Anbauten, Kammern, Stimmen und Farben. Zum Vorschein kommen schillernde Pads, sanft pluckernde Tracks, pastorale Stimmungen, originelle Breaks, Lust auf Chicago, Detroit und Düsseldorf. Manchmal scheint es schwer, all den verschiedenen Ansätzen und ihren Vektoren kreuz und quer folgen zu können. Jakob Korn macht den künstlerischen Kontrollverlust zum Konzept und bleibt doch der gemeinsame Nenner in der Gleichung Du + Ich. Beide zusammen ergeben ein Album, in der jeder Liebhaber elektronischer Musik eine Paarung finden wird, ein Album voller Anziehungskräfte – oder wie Tabitha Xavier auf dem Titeltrack singt: »You and me, sometimes you make me smile, sometimes you make me cry!«
"You & Me" von Jacob Korn ist bereits via Uncanny Valley erschienen.