Mood by Gazelle & the Bear

Zwei Profis, die ihr Duo als Spielplatz für Experimente nutzen? Das kann nur gut sein. Im Fall von Gazelle & the Bear ist es sogar großartig. Wir haben Ines Kolleritsch und Julian Berann anlässlich ihrer zweiten Single gefragt, wie sich eine »Mood by Gazelle & the Bear«-Playlist anhört.

© Hanna Fasching

Wenn ein Tour- und Studio-Schlagzeuger, der unter anderem schon für James Hersey oder Alice Phoebe Lou spielte, mit einer Vokalistin, die wir ehemals als Teil der Band Kaiko kennen lernten, gemeinsame Sache machen, sind unsere immerhungrigen Herzen als Musik-ConnaisseurInnen schnell aufmerksam. Julian Berann und Ines Kolleritsch haben im März mit »Mama« ihre erste Single veröffentlicht und legen heute, am 1. Mai, mit der sweeten Nummer »Portrait« nach. Modern Jazz klingt bei diesen beiden nicht geschwurbelt, sondern relatable. Das Level an musikalischer Versiertheit zeigt sich genauso wie ein Gespür dafür, dass nicht jede/r HörerIn die gleiche musikalische Ausbildung haben muss, um zu verstehen. Wie sich hier auch noch ganz mühelos politische Relevanz in den Lyrics verortet, haben uns Gazelle & the Bear selbst erzählt. Und ihren generellen Mood haben sie in einer Playlist verarbeitet, die uns mit drei Stunden feinstem Laid-Back-Material versorgt.

Ihr macht beide schon lange und viel Musik, aber »Gazelle & the Bear« gibt es erst seit Kurzem. Wie habt ihr zueinander gefunden?
Wir haben uns im April 2019 kennengelernt und waren gleich von Anfang an musikalisch sowie persönlich voneinander inspiriert. Ines wurde daraufhin gefragt, für ein Tanz-Theaterstück des Tanzkollektives »All Aut fe.males« Musik zu schreiben und sie ebenso mit zu performen und wollte das unbedingt mit Julian machen. Während dieser ersten musikalischen Zusammenarbeit haben wir gemerkt, wie sehr wir es genießen, gemeinsam Musik zu schaffen und haben ganz ohne Plan begonnen, gemeinsame Songs zu schreiben. 

Hört man eure erste Single »Mama«, treffen Modern Jazz und RnB auf politische Inhalte – Body Shaming und »treating people equally«. Ist Gazelle & the Bear für euch bewusst ein Outlet für Gesellschaftskritik oder kommt die politische Haltung beim Schreiben von selbst dazu?
Die Texte entstehen aus einem Gefühl oder einem Thema, das uns im Moment oder schon länger beschäftigt, also es gibt eigentlich keinen Plan im Vorfeld, wovon die Lieder handeln sollen. Bis jetzt waren da cheesy Lovesongs und Themen wie der Weg zur Selbstliebe, Bodyshaming und toxische Umfelder dabei. Auch wenn das gemeinsame Songschreiben manchmal tricky sein kann, ist es ja genau das Spannende daran, sich jedem Song gemeinsam zu widmen und sich die Zeit zu nehmen, Musik wachsen zu lassen. 

Ihr lebt seit Corona in gemeinsamer Quarantäne. Wie geht es euch damit – musikalisch und persönlich? 
Eigentlich sehr gut. Wir waren für sechs Wochen in einem Haus am Land und haben uns dort ein kleines Studio eingerichtet, waren sehr produktiv und haben einiges aufgenommen und an nicht musikalischen Tagen die Natur genossen. Natürlich hatten wir beide auch unsere Ups and Downs weil das ganze ja doch eine sehr seltsame Zeit ist, aber wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Am Schluss von »Portrait« ist im Hintergrund ein Gespräch zu hören. Seid das ihr? 
Ja, das sind wir, wir hatten uns aufgeregt über’s Wetter unterhalten. 

Habt ihr in Zukunft weitere Releases geplant? Was wird man bald noch alles von euch hören?
Wir sind gerade dabei ein Album aufzunehmen, das bis Januar 2021 veröffentlicht werden soll. Bis dahin werden wir immer wieder Songs releasen, vielleicht entstehen ein oder zwei Kollaborationen mit befreundeten Künstler*innen, aber es ist noch nichts konkretes geplant.

Wollt ihr uns ein bisschen was über eure »Mood by«-Playlist erzählen? 
Auf unserer »Mood by«-Playlist gibt’s ein paar unserer musikalischen Favorites zu hören und ganz viel feine Musik, die uns in den letzten Jahren inspiriert und begleitet hat. Es sind Songs von befreundeten Artists und einer Vielzahl von Künstler*innen dabei, die wir bewundern. Von starken Stimmen wie Somi und Little Simz über Robert Glasper, D’Angelo bis hin zur Dream-Indie Band Loving ist alles dabei. 

Das Duo Gazelle & the Bear hat heute, am 1. Mai, ihre zweite Single »Portrait« veröffentlicht. Hier könnt ihr den Song käuflich erwerben.

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