Gestern Abend präsentierten Franz Adrian Wenzl und seine Mitstreiter das neue Album »Blitz« erstmals live vor Wiener Publikum. Darauf enthalten: die poppigsten Momente ihrer Bandgeschichte, in denen Kreisky aber so unerbittlich bleiben wie eh und je.
Eröffnet wurde der Abend von der Wiener Band Lorbeeren, die für Songs wie »Pelz« ein paar sexy Grooves auspacken und damit beim Publikum auch einigermaßen abräumen konnten. So richtig tat das dann aber – es war zu erwarten – die eigentliche Band des Abends.
Mit »Blitz« haben Kreisky vor Kurzem ihr fünftes Album vorgelegt. Dessen Plattentaufe in Wien füllte das Wuk mit Leichtigkeit. Es war heiß und es war groß, was Franz Adrian Wenzl (immer noch der Beste unter der Wütenden und Unzufriedenen), Martin Max Offenhuber (immer noch die schneidendste Gitarre), Lelo Brossmann (als Neuer am Bass beste Arbeit in der Magengrube geleistet) und Klaus Mitter (der strengste Scheitel zum strengsten Schlagzeug-Beat) abgeliefert haben.
Schon zentrale Stücke von »Blitz« fuhren entsprechend ein: »Veteranen der vertanen Chance«, »Ein Depp des 20. Jahrhunderts« oder die in der Zugabe gefeierte Single »Ein braves Pferd« zum Beispiel. Ihre Unerbittlichkeit verlieren Kreisky jedenfalls auch in den poppigeren Momenten des neuen Albums nicht.
Mit Klassikern – oder Evergreens, wie es aus dem Publikum hieß – wie »Vandalen«, »Bitte bitte«, »Scheiße, Schauspieler« und »Dow Jones« erreichte die Stimmung gut über den Abend verteilt mehrfache Höhepunkte. Und mit »Angst in billigen Halbschuhen« gab’s auch einen Song aus dem gemeinsamen Theaterstück mit Sibylle Berg (schon auch eine Traumkombi). Wie gesagt: Es war heiß und es war groß.