Die ganz große Ambros-»Neuerfindung« ist es nicht geworden. Aber immerhin: das beste Album der Austropop-Ikone seit sehr langer Zeit.
Dass mit den Ex-Ballyhoo-Musikern Markus Gartner und Roli Vogl zwei »Youngsters« (40 plus) ein neues Album von »Wolfgang nazionale« produzieren durften und im Studio dabei nicht dessen Stammband spielte, muss im ewigen Pop-Entwicklungsland Österreich schon als Meldung herhalten. Vogl und Gartner haben einen so pragmatischen wie guten Job gemacht: Die 14 Songs haben ein moderat zeitgemäßes Klangbild und leicht countryesk anmutende Arrangements – was Ambros’ Reststimme und seiner Persönlichkeit gut zu Gesicht steht.
Inhaltlich passiert allerdings – Radiohead-Coverversion hin, Radiohead-Coverversion her – zu wenig. Moderate Lebensweisheiten und anmoralisierte Gschichtln eines verdienstvollen 60ers müssen (und werden) außerhalb der Ambros-Stammklientel niemanden interessieren. Die wird dafür ungleich besser bedient als mit den senilen Moser-Adaptionen. Triumph und Niederlage dieses Albums liegen darin, wie Ambros am Ende des wirklich gelungenen »Supavoi« die Metallica-Referenz phrasiert.