Absolventen des altehrwürdigen Trinity-College in Dublin sind nicht nur für die Hochliteratur bekannt. Ken Bruen ist ein hartgesottener Krimi-Autor, der neben einem Abschluss in Meta-Physik auch einiges an Lebenserfahrung aufzuweisen hat:
Er unterrichtete Englisch im Fernen Osten, war kurzzeitig mit einer griechische Millionärstochter verheiratet und saß ein halbes Jahr im Gefängnis von Rio de Janeiro. Nachdem seine Krimi-Reihe um den trinkfesten irischen Ermittler Jack Taylor zweifach mit dem Seamus-Award ausgezeichnet wurde, ist jetzt mit »London Boulevard« ein früheres Werk in deutscher Übersetzung erschienen – eine geschmeidige Angelegenheit für Fans der ungeschönten Gangart. Gerade erst aus dem Knast heraus, bekommt Mitch bei einer ehemaligen Theaterdiva den Job als Hilfskraft angeboten, nebenbei hat er jedoch eine Geschichte als Geldeintreiber laufen und beides ist auf die Dauer kaum zu vereinbaren. Gut oder böse, wie wird sich Mitch entscheiden? Der Plot sitzt, es wird nichts psychologisiert, die alte Schule des Krimischreibens: Sehr spannend, gut abgelegen und fernab aller Tabus.