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Er hat sehr viel zu sagen, Blätter voll mit Galle, eine Höhle voll dunkler Kollaborateure, nur Groove, den hat er nicht.

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Die Songs sind eigentlich so unterschiedlich wie die fünfzehn Kollaborateure von Stephan Roiss. Mal Post-Hardcore-Lärm (Tumido), mal eine tragikomische Dialektalltagsgeschichte über atmosphärischem Gebrutzel (Bul Bul), mal Postrock (Hidden By The Gapes), mal samplebasierter Hip Hop (Dokta G.C), mal zu Saxophonausdrucksimprovisation (Juju), mal Wir-arbeiten-uns-am-Vater-ab-denn-das-funktioniert-immer-Lyrik (Regolith). Stephan Roiss – auch Stimme der Linzer Fang den Berg – muss man dabei zugute halten, dass er sehr wieder erkennbar textet und in jedem Genre eher größter denn kleinster gemeinsamer Nenner ist. Freundlich sein, ist sein Sache nicht. Er brüllt, spuckt, feuert mit Kritik um sich und scheint generell jemand zu sein, mit dem man sich sehr gut für immer verkrachen kann. Wortschatz hat er auch, und das zeigt er gern. Seine Wortarbeit kann man sich grob wie eine Mischung aus Jochen Distelmeyer, HC Artmann und Thomas Bernhard vorstellen. Und so passt „&&&“ auch eher in eine Bibliothek. Dass der Tonträger in farbigem Leder steckt, ist insofern sehr passend.

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