Aereogramme 2001, das waren scharfe Messerstiche aus dem Nichts, ein wenig wie bei „Psycho“: kaum Blut zu sehen, trotzdem ist das alles passiert. Ungewöhnliche Wendungen, Indiemetal, der keine Gefangenen machte. Man wandelte sich mit der Zeit ein wenig, trotzdem blieb der Sound vertraut, nur war das Messer nicht mehr ganz so scharf, es drängte sich […]
Aereogramme 2001, das waren scharfe Messerstiche aus dem Nichts, ein wenig wie bei „Psycho“: kaum Blut zu sehen, trotzdem ist das alles passiert. Ungewöhnliche Wendungen, Indiemetal, der keine Gefangenen machte. Man wandelte sich mit der Zeit ein wenig, trotzdem blieb der Sound vertraut, nur war das Messer nicht mehr ganz so scharf, es drängte sich mehr ins Fleisch, als dass es schnitt. Überfallsartig war es dennoch allemal.
2007 sind Aereogramme schottischer geworden, sie passen nun besser in die Szene Glasgows. Früher waren sie wohl die Einzigen, die am Sonntagnachmittag im Pub Deathmetal hören wollten, mittlerweile könnten sie mit fast jedem jammen und dann mit ihm auf ein Pint gehen. Es geht beim dritten regulären Album der Band also mehr um sauberes Songwriting als um das Spielen mit den Erwartungen. Der etwas harmlosere Sound, die immer schon da gewesene Verträumtheit – all das wirkt jetzt noch pathetischer, jede Geste noch größer, die häufiger eingesetzten Streicher tun das ihre.
Die Stimme von Craig B klingt klarer und sicherer, und das, obwohl er gerade mit ihr in letzter Zeit einige gesundheitliche Probleme gehabt hat. Aereogramme bringen auf „My Heart Has a Wish That You Would Not Go“ neue Qualitäten zum Vorschein, einige alte sind dabei notgedrungen auf der Strecke geblieben. Die Zeit wird zeigen, welchen Stellenwert die Platte in der Geschichte der Band haben wird. Der Spielraum für deren zukünftige Entwicklung hat sich durch sie auf jeden Fall vergrößert.