Warum anatolische Musik ausgerechnet hier vorkommt? Sex und Coolness (das symbolische Kapital von Pop) haben die meisten dieser Volkslieder ja nicht. Vielleicht weil man sich hin und wieder reif fühlt, den Blick und das Gehör in die Ferne schweifen zu lassen. Dabei ist Alp Bora ganz nah; Wien ist seine Heimat, sagt er. Begleitet von […]
Warum anatolische Musik ausgerechnet hier vorkommt? Sex und Coolness (das symbolische Kapital von Pop) haben die meisten dieser Volkslieder ja nicht. Vielleicht weil man sich hin und wieder reif fühlt, den Blick und das Gehör in die Ferne schweifen zu lassen. Dabei ist Alp Bora ganz nah; Wien ist seine Heimat, sagt er. Begleitet von Cello, Violine und seiner Gitarre singt er von Geschichten, deren Sprache ich leider nicht verstehe. Verstehen und schätzen kann ich dafür die exzellente Einspielung, deren Präsenz, Intimität und Direktheit. Hier beben die Töne, kein einziger scheint zuviel. Angeblich sind alle Stücke Lieder aus seiner Kindheit – sie haben in Alp Bora ganz offenbar tiefe Spuren hinterlassen.
