Angerichtet

Eine Überwachungskamera sieht es, Aktenzeichen XY berichtet davon.

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Zwei Kinder zünden eine Obdachlose an. Erschütternder, spannender Fall, detailgetreu berichtet und dennoch nicht greifbar. Dieser Umstand wird selbst durch wiederholtes Schildern der Szene nicht fassbarer, macht aber verständlich, dass es den Protagonisten massiv zu beschäftigen scheint. Kein Wunder. Schließlich handelt es sich dabei um den Vater einer der Täter. Knifflige Sache. Wie soll dr damit umgehen? Ausbaufähiger Themenstandort für einen Roman also, gerade in Zeiten der Jackass-Selbstversuche und dem Zweitleben der Jugendlichen auf YouTube und Co. In Verbindung mit einem langgezogenen Dinner (im Original heißt das Buch „Het Diner“) und unnötigen Beschreibungen von vergangenen Ferienereignissen aber wenig erfolgreich gelöst. Der niederländische Autor, eigentlich Schauspieler und Kolumnist, meinte selbst angeblich, die für das Buch geeignete Sprache sei schon die DNA des gesamten Werkes. Gerade diese hin und wieder zu detaillierten Charakterisierungen und das häufige Aufrollen Schlüsselszene empfindet man als Leser als langweilig und mühsam, was im Gegensatz zur Thematik steht, die aufwühlend ist und zum Nachdenken über Moral anregt.

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