Erol Alkan, dunkler Prinz der britischen Indie-Dance-Szene, füllt mit seinem neuesten Mix die Tanzflächen. Dabei bleibt sogar genug Zeit zum Regenerieren.
Seit Erol Alkans letztem Mix für die Tech-Party-Pros von "Bugged Out" sind acht Jahre ins Land gezogen. Damals hatte Alkan, ganz Visionär, Justice in seinen Mix genommen. Dann sind Justice groß geworden. Sehr groß. Alkans "Another "Bugged Out" Mix & "Bugged In" Selection" hat sich inzwischen weit von dem Electro-House entfernt, den er 2004 wahrgenommen, gemixt und kompiliert hat.
Das neue Doppelalbum kommt zweifarben daher; eine weiße Disk – die magische Wohnzimmertanzplatte "Bugged In" – und dunkel schweißtriefend für die Clubnacht Alkans "Bugged Out" Mix. Der manische Drang, Musik abseits aller bekannte Pfade und Mechanismen zu finden, zeichnet Alkan aus. So scheint es nur logisch, dass in seinem Songkabinett der Obskuritäten auch Peter Schillings "Major Tom" einen Platz findet, in einer Version der San Franciscoer Straßenmusikerin "The Space Lady". Die steht in den Liner Notes dann halt eben neben Matthew Herbert. Aber auch die Clubplatte geht ordentlich in die Vollen. Wenn Alkan den wild orgelnden Floorfiller "Opa" von Kölsch in den Mix nimmt, geht das Herz auf und die Beine gehen ab. Alkan schmiert (wieder einmal) nicht nur seinen britischen Landsleuten den Beat für die nächsten Jahre aufs Brot, sondern uns allen. Gut so.