Was dieses Trio aus Washington, D. C. (mit Justin Moyer, der auch bei El Guapo und Supersystem gespielt hat) tut, ist – nun – nett. Antelope sind eine Band, der man anhört, dass sie aus einer lokalen Musikgeschichte schöpft und sich in einer entsprechenden „Szene“ positioniert. Einer Szene, deren Urmeter Punk und Hardcore waren und […]
Was dieses Trio aus Washington, D. C. (mit Justin Moyer, der auch bei El Guapo und Supersystem gespielt hat) tut, ist – nun – nett. Antelope sind eine Band, der man anhört, dass sie aus einer lokalen Musikgeschichte schöpft und sich in einer entsprechenden „Szene“ positioniert. Einer Szene, deren Urmeter Punk und Hardcore waren und die sich, während sie quasi nebenbei und unabsichtlich „Emo“ erfand, zu einer recht freien, nicht so leicht zu kategorisierenden Musik hin entwickelt hat, die aber meistens mit etwas ebenso schwer zu beschreibendem Außergewöhnlichem aufwarten kann – künstlerisch, politisch und ästhetisch.
Mit Lungfish teilen sich Antelope einen Hang zu repetitiven Riffs und Mustern. Wo sich das bei ihren Labelkollegen aber zu einer fast magischen Sogwirkung auswächst, bleibt man von der Antelope-Musik seltsam unberührt, läuft sie dahin ohne einen hineinzulassen, vielleicht: ohne einen hineinlassen zu wollen. Es hilft nichts, dass alle drei Musiker singen, was eigentlich für mehr Spannung sorgen sollte – der Ansatz, die musikalischen und lyrischen Ideen bleiben trotz lässiger Momente wie „Dead Eye“, „Justin Jesus“ oder dem Talking-Heads/Falco-Instrumentalmotiv von „Wandering Ghost“ zu beliebig, zu unspezifisch und im schlimmsten Fall einfach zu fad.