Architect EP

Hoffnungslos überholter Malen-nach-Zahlen-Versuch leichtgewichtigen Trip-Pop auf D&B und Dubstep draufzuschnallen.

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Kopenhagener Elektronik-Bandprojekt mit seinem ersten außerhalb von Dänemark erschienen Tonträger, einer EP mit vier Originalnummern und vier Remixes. Man versucht sich im Bandformat an Songs im Drum & Bass-Gewand, was dann entsprechend nach 90ern klingt. Und obwohl das eigentlich gar nicht möglich sein dürfte, klingen auch die Teile, bei denen man an Dubstep herumdoktort, steinalt.

Derartige Crossovers haben schon in der Vergangenheit eher selten, nur bedingt und auch nur dann funktioniert, wenn Leute am Werk waren, die wirklich genau wussten, was sie zu tun hatten. Hier scheitern mal wieder gestandene Musiker an einer Ästhetik, die sie nicht wirklich verstanden haben. Die Songs (Aufbau und Präsentation – zu den Texten kann der Rezensent nix sagen, weil sein dänisch leider etwas eingerostet ist) hängen trotz ihrer programmier- und spieltechnischen Ausgefuchstheit angeschlagen zwischen leichtgewichtigem Pop und Trip Hop-Zombieattacken fest, weil hier einfach ein Standard-Songschema auf ein Standard-Tanzbodenformat draufgequetscht wird.

Wenn man diesen Leuten als Gegenbeispiele James Blake oder – noch etwas extremer – King Midas Sound vorspielen würde – Künstler die bewährte Formate nur als Ausgangsposition benutzen, sich in keiner Hinsicht mit dem Erfüllen genreeigener Mindestanforderungen zufrieden geben, und auch im Songkorsett nichts an Schwere einbüssen – würden sie wahrscheinlich auch nicht wirklich erfassen, was schief gegangen ist.

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