Massimo Carlotto lebt prinzipiell von seinem Kult-Status. Er ganz persönlich wurde in der grauen Vorzeit als linker Politprovokateur verhaftet und auch zu Unrecht wegen Mordes verurteilt.
Unter dessen avancierte er zum Literatur- und Medienstar. Er schreibt schroffe bis knüppelharte Romane und diese im Jahresabstand. Mit „Arrivederci, amore, ciao“ hat der räudige Krimischreiber einen Mistkerl entworfen, der er selber sein könnte. Giorgio Pellegrini, eine Type, die eine Zeit lang für die Unterwelt arbeitete und nach einem Terroristencamp in Südamerika im nördlichen Italien wieder Anschluss finden will. Nicht nur das: Er will sich zum ehrenwerten Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft mausern.
Das funktioniert zwei Drittel des Buches nur bedingt, bis er sich die nötige Kohle und den richtigen Anwalt beschafft, um sich sein altes Leben von der Haut zu schruppen. Tja, zum Schluss ist Pellegrini stolzer Restaurantbesitzer. Den richtigen Gaumen hat er immer schon gehabt, und Geschmacksknospen kennen kein Gut und kein Böse, mit denen kommt man auf die Welt. Wer harten Schrott liebt, ist mit Massimo Carlotto gut beraten. Wer geile Italo-Cover liebt, so und so.