Lang lebe Eddie Argos! Lang leben Art Brut! Wo man die Affektiertheiten vieler britischer Band-Zeitgenossen schnell als die Mogelpackungen entlarvt, die sie sind, machen Art Brut was so viele Musiker vor lauter seelenloser Cleverness und strategischem Denken vergessen: einen gescheiten Spaß! So entwickelt sich der begnadete Nicht-Sänger Argos zu einer prägnanten Stimme, die auf diesem […]
Lang lebe Eddie Argos! Lang leben Art Brut! Wo man die Affektiertheiten vieler britischer Band-Zeitgenossen schnell als die Mogelpackungen entlarvt, die sie sind, machen Art Brut was so viele Musiker vor lauter seelenloser Cleverness und strategischem Denken vergessen: einen gescheiten Spaß!
So entwickelt sich der begnadete Nicht-Sänger Argos zu einer prägnanten Stimme, die auf diesem zweiten Art-Brut-Album Alltagsweisheiten noch und nöcher von sich gibt (was einen mitunter in ihm ein Update des großen Hinschauers Ray Davies sehen lässt). Songs heißen selbstbewusst „Pump Up the Volume“, „I Will Survive“ oder „Jealous Guy“. Und auch die letzte Weisheit der hiesigen Sozialdemokratie – Fred Sinowatz‘ Einsicht, dass alles sehr kompliziert ist – wird mit dem Albumtitel in einen Pop-Kontext überführt.
Die Musik ist tadelloser Indiepop bzw. -rock mit jeder Menge Haltung und hoher Trefferquote. Man muss Wahrheiten, wie sie etwa in „People in Love“ formuliert werden, einfach mitsingen: „What becomes of the broken hearted? / They’re drunk for a few weeks / Then back where they started.“ Herz erwärmend und Hirn stimulierend!