Belong

Was als euphorisch-melancholischer Dream Pop für verzweifelte Lebensjahre begann, ist schon auf dem zweiten Album sauer und ranzig geworden.

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Träumereien von Teenagern haben eigentlich immer Saison und helfen manchmal sogar Leuten in ihren Zwanzigern und Dreißigern ein paar Verkrustungen rund um den Brustkorb zu lösen; sofern sie nicht schon endgültig in Richtung Grant und Missgunst gekippt sind. Das Debüt dieses New Yorker Quartetts war so ein Krampflöser. Auch wenn das Debüt verdächtig klar nach Jesus & The Mary Chains klang, strahlten die Melodien deutlich heller als der Retroverdacht. Schon auf Album Nummer Zwei ist der Zauber verflogen. Das Coverbild von „Belong“ rettet was zu retten ist. Doch das ist nicht viel. Der Sound wurde durch Klangveteran Flood geplättet, die Themen laufen im Kreis, die wohlige Schicht aus Distortion und Chorus wird mit sicherer Hand verlegt, doch gerade die androgyne Stimme von Sänger Kip Berman hat auf „Belong“ Brüchigkeit und Ambivalenz verloren und wiegt sich stattdessen eng an der eigenen Schulter in den Schlaf. Klischee übererfüllt. Indiepop auf Schiene. Doch die Adern im Berg sind erschöpft.

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