Dass das Debüt von Merill Garbus bereits auf Vinyl und Kassette veröffentlicht wurde und es jetzt erst eine auf 1000 Stück limitierte CD-Version gibt, ist ein nettes Detail. Wichtiger ist, was auf dem Album drauf ist.
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Splitter, Bruchstücke und ganze Adern edlen Songmaterials nämlich. Diese Dame aus New England hat es auf Shareware und billigem Wohnzimmer-Equipment zurechtgezimmert. Das wäre an sich genau das, was derzeit in fast jedem kreativen Haushalt auf harmloser Folk-Basis passiert. Interessant wird dieses Debüt vor allem durch die scheinbar unkontrollierten Jodler und Stimmschlenzer, durch den akkulturierten Township-Funk, die durchgerostete Version von R’n’B, die blecherne Nicht-Produktion, wiedergefundene Sounds vom Müllplatz nebenan und Melodien, die völlig selbstbewusst neben der Spur liegen. Wenn Vampire Weekend letztes Jahr afrikanische Inspirationsquellen an die Schlachtbank auf dem Campus von US-amerikanischen Eliteunis geführt haben, so führt Tune-Yards diese Einflüsse nun in die Welt der nerdigen Lo-Fi-Suburbanität zurück.