Bittersweet

Rodriguez Jr. mischt einen vielseitigen House-Cocktail zusammen, vergisst am Ende aber, dass zu viele Zutaten meist einen fahlen Nachgeschmack hinterlassen.

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Schnell wird man von der freigesetzten Energie und dem südamerikanischen Flair eingesaugt. Tief hinein in eine Welt voller Sonne, Strand und Meer, so beginnt Rodriguez Jr.´s Solodebüt. Schon bald fühlt man sich erinnert an die Welt, die Kompakt-Amigo Matias Aguayo noch vor knapp zwei Jahren so treffend skizziert hatte. Allerdings bleibt es nicht dabei, mit fortschreitender Albumspieldauer entfernt er sich zunehmends vom sonnigen Afterwork-Sound hin zu einer düstereren Klangkulisse und greift dabei auch immer tiefer in die Bass-Spieltasche. Der Soundtüftler und „Synthie-Fetischist“, wie er sich selbst bezeichnet, ist stets bedacht auf die nötige Vielfalt in seinen Soundkonstrukten, manchmal jedoch fast schon eine Spur zu viel, sodass es gegen Ende hin fast etwas überladen wirkt. Und das ist eigentlich das Hauptproblem von „Bittersweet“, es fühlt sich an, als wollte es immer weiter, noch mehr verschiedene Sounds, noch vielschichtiger werden. Dadurch wartet man ständig auf den Höhepunkt, das Finale, den aufklärenden und alles logisch erscheinenden Punkt. Phasenweise glaubt man zwar schon, ihn am Horizont zu erkennen, doch dieser so heiß ersehnte Punkt mag einfach nicht den Weg in den Gehörgang finden.

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