Black Lives At The Golden Coast

Die „baddest“ bad boys aus Hollywood sind mit ihrem dritten Album zurück in der Arena der kalkulierten Störgeräusche. Sie rumpeln und rotzen spröde auf Hardcore-Pfaden, irgendwo zwischen den Stooges, MC5 und Sonic Youth und können tatsächlich eine Spur von deren Gefährlichkeit vermitteln. Stakkato-Gitarren, die unberechenbar und manisch hinter der beschwörerisch-bohrenden Stimme von Sänger Joe Cardamone […]

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Die „baddest“ bad boys aus Hollywood sind mit ihrem dritten Album zurück in der Arena der kalkulierten Störgeräusche. Sie rumpeln und rotzen spröde auf Hardcore-Pfaden, irgendwo zwischen den Stooges, MC5 und Sonic Youth und können tatsächlich eine Spur von deren Gefährlichkeit vermitteln. Stakkato-Gitarren, die unberechenbar und manisch hinter der beschwörerisch-bohrenden Stimme von Sänger Joe Cardamone hämmern, stehen wie bei den beiden Vorgänger-Alben für den Trademark-Sound der Band. Auffällig oft wird diesmal aber der Fuß vom Gaspedal genommen und man gibt sich jenseits der Drei-Minuten-Noiserock-Explosionen auch mal düster psychedelisch (z.B. mit Bläsern im Acht-Minuten-Schlussinferno „Kingdom“). Und mit „Get Paid“, der ersten Singleauskoppelung, verbreiten The Icarus Line neuerdings sogar ähnlich pathetische Melodien wie die Dandy Warhols. „Black Lives…“ umfasst also ein weites Feld, ist aber erwartungsgemäß keine leichte Kost. Die Band will nicht eingängig sein, will sich nicht anbiedern und streut Verzerrungen, Dissonanzen und andere Störgeräusche zwischen ihre unverhohlene Aggressivität und samtige Relaxtheit. Ihren Anspruch auf ehrlichen, authentischen Rock’n’Roll erfüllen sie damit immerhin glaubwürdig.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...