Eine Platte, die womöglich Wellen schlagen wird. Im Geiste verwandt mit Sonic Youth und ihrer Zeit schon immer voraus, gelten Blonde Redhead seit langem als Ikonen des New Yorker Underground. Dieses Mal setzen die Japanerin Kazu Makino und das italienische Zwillingspaar Simone und Amadeo Pace nicht wie zuletzt auf die düstere Karte, sondern gehen die […]
Eine Platte, die womöglich Wellen schlagen wird. Im Geiste verwandt mit Sonic Youth und ihrer Zeit schon immer voraus, gelten Blonde Redhead seit langem als Ikonen des New Yorker Underground. Dieses Mal setzen die Japanerin Kazu Makino und das italienische Zwillingspaar Simone und Amadeo Pace nicht wie zuletzt auf die düstere Karte, sondern gehen die Sache ein wenig flotter an, bleiben aber mystisch und hanteln sich dabei mit einer Selbstverständlichkeit durch die Genres, dass es nur so eine Freude ist. Extrem wandelbar und verwirrend, dennoch schlüssig die Geschichte vorantreibend, gibt es hier vom schwermütigen Tanzkracher bis hin zu etwas, das klingt als sänge Jane Birkin die Titelmelodie von „La Boum – Die Fete“, alles, was das Herz begehrt.
Kazu Makinos Stimme ist zwar zeitweise schöner eingebettet als es bislang der Fall war, erinnert aber immer noch ein wenig an ein erkältetes Meerschweinchen. Was seltsamerweise einfach nur großartig ist, weil sie bei all der prägnanten Eigenheit genauso verformbar und unberechenbar ist wie die Musik der Band. Eine Stärke, die viele Menschen eigentlich schon bald erkennen sollten. Diese Platte wird nämlich, wenn alles normal verläuft, in Kürze sämtliche Indiediscos beschallen. Denn sie gibt jenen DJs da draußen, die die Leute zum Tanzen bringen wollen (oder müssen), endlich wieder mal die Möglichkeit, dies in Würde zu tun.