Briefe an Madeleine

Der als unidirektionale Briefabfolge geführte Debütroman fächert ein Bukett aus Krimi, Liebes- und Familiengeschichte auf, das von einem Rollen verkehrenden persönlichen Schwinden durchzogen wird. Der Briefverfasser therapiert als Psychiater in einer Gemeinschaftspraxis Klienten über Gespräche und Zeichnungen, als ihm eine Akutpatientin seines Vorgängers zugeführt wird. Valerie schildert eine groteske, kaum glaubhafte Vita, deretwegen er ihre […]

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Der als unidirektionale Briefabfolge geführte Debütroman fächert ein Bukett aus Krimi, Liebes- und Familiengeschichte auf, das von einem Rollen verkehrenden persönlichen Schwinden durchzogen wird. Der Briefverfasser therapiert als Psychiater in einer Gemeinschaftspraxis Klienten über Gespräche und Zeichnungen, als ihm eine Akutpatientin seines Vorgängers zugeführt wird. Valerie schildert eine groteske, kaum glaubhafte Vita, deretwegen er ihre Medikamentenbitte trotz Suiziddrohung abweist – kurz danach stürzt sie sich aus dem Fenster. Ein quälendes Gewissen und Zweifel drängen ihn zu riskanten Nachforschungen in einer Stadt, die ob des Dauerregens gar die Friedhöfe aufließ. All dies hält der Sohn eines Schönheitschirurgen und einer Tablettensüchtigen in tagebuchartigen Briefen an die geliebte Madeleine fest, um dem Verwelken seiner Erinnerungen zu begegnen. Als sein Kompagnon mit einem Labor Patientenversuche durchzuführen trachtet und dem einsamen Skeptiker kündigt, ist sein Leben bereits zwischen Halluzinationen entglitten. Diesen leise erzählten Krankheitsverlauf kontrastiert Krickel mit (manchmal zu bemühten) personellen Verknotungen und Volten, die in einem revidierenden Schluss kulminieren.

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