Der Krimi dieses neuen Autorenpaares kommt schnell auf Touren, ist auf den ersten Seiten wirklich packend, liefert kantige Personenbeschreibungen und scannt sein Umfeld ziemlich gut ab.
Auch die Dialoge haben genug Schärfe, und trotzdem, der Roman verheddert sich zunehmend in private Plänkeleien zwischen den Figuren Celik und Pelzer. Das wäre jetzt auch nicht das Problem, aber aus einem aktuellen Krimi zum Thema RAF müsste die Fiktion stärker in die Realität und in die jüngere Zeitgeschichte verzahnt sein, gerade wo hier noch viel im Diffusen liegt. Da müssten Tatsachen auf den Tisch und keine fiktiven RAF-Sub-Organisationen. Der Krimi punktet jedoch als deutsch-türkisches Literaturprojekt. Hierzu braucht es aber keinen Blick in die Vergangenheit.