Das letzte Album der Walkabouts, der „Hauptband“ von Chris (Eckman) und Carla (Torgerson), das 2005 erschienene „Acetylene“, war eine musikalisch ungewohnt heftige Reaktion auf den US-amerikanischen Wahnsinn der letzten Jahre, begleitet von Konzerten, die die einst aus Seattle gestartete Band recht rockig zeigten. Nach diesem Befreiungsschlag kehrten beide mit Soloalben und auch mit diesem, dem […]
Das letzte Album der Walkabouts, der „Hauptband“ von Chris (Eckman) und Carla (Torgerson), das 2005 erschienene „Acetylene“, war eine musikalisch ungewohnt heftige Reaktion auf den US-amerikanischen Wahnsinn der letzten Jahre, begleitet von Konzerten, die die einst aus Seattle gestartete Band recht rockig zeigten. Nach diesem Befreiungsschlag kehrten beide mit Soloalben und auch mit diesem, dem dritten als Chris & Carla veröffentlichten Werk in ruhigere Gefilde zurück. Natürlich sind die Stimmen von Eckman und Torgerson sowie Eckmans Art Songs zu schreiben unverkennbar, dennoch ist das hier mehr als ein Walkabouts-Album ohne Walkabouts.
Musikalisch bringt „Fly High Brave Dreamers“ klassische Band-Arrangements mit Eckmans schon einige Jahre währender Beschäftigung mit elektronischer Musik zusammen, beides ist dabei stets dem jeweiligen Song untergeordnet. Atmosphärisch dicht kombiniert das Album wunderschöne Übungen in auf höchstem Niveau gepflegter Melancholie (etwa „Taking Leave of Our Senses“ oder „Long Slow River“) mit einem sparsamen, dezent jazzigen Stück wie „Rising Backwards“ oder dem – am anderen Ende des Spektrums – flotten „Raise Them Hands“, in dem nicht nur die tolle Zeile „Now Ho Chi Minh will never piss again“ vorkommt, sondern auch noch Platz für einen Brian-Setzer-Namecheck ist. Mit dem Young – Marble – Giants – Cover „Salad Days“ endet dieses Album, dessen Entdeckung nicht nur für Walkabouts – Fans eine lohnende Sache sein wird. (krra) LIVE: Do., 01-03-07 Wien, WUK