Collapse Into Now

Album Nr. 15 – Wiederholung in der Endlosschleife? Ja, aber eine ohne seltsamen Beigeschmack.

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Einen belanglosen Titel wie „Überlin“ hat man von R.E.M. schon cirka 17 Mal gehört. Die andere aktuelle Single „Mine Smell Like Honey“ auch. Bei R.E.M. macht das aber nichts. Sie haben selbst ihre eigene Song-Schablone geschaffen, die seit den frühen Neunzigern immer weitere Kreise im Poprock zieht. Ja, vertrau dem Original, vertrau auch „Collapse Into Now“, wenn du Poprock-Hörer bist. Denn die Band, die Indierock in den Mainstream geholt hat, ist noch immer kraftvoll ohne gekünstelt zu sein. Sie ist noch dazu engagiert ohne die aufgeblasene Selbstgerechtheit von Bono. Sie ist selbstsicher und nachdenklich ohne gelähmte Mundwinkel. Sie kommt wieder einmal zu sich. Wie ganz am Ende dieses Albums, wenn der Eröffnungssong „Discoverer“ nach dem letzten Song, Patti Smiths dichten, fast verzweifelten Gastspiel „Blue“ – das wiederum selbst an „E-Bow The Letter“ von 1996 erinnert – noch einmal nachhallt. Da schließt sich der Kreis wie nach einer Wiedergeburt im Ganges. Album Nr. 15 klingt nicht anders als die meisten der R.E.M.-Alben. Viele wird es freuen, vielen wird es egal sein. Hurra.

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