Alles, was das Grazer Dreigestirn The Uptown Monotones auf dem kriminell seichten Album "Crimimals" gestohlen wird, ist die Zeit der Hörer.
Im Prinzip durch "Die Große Chance“ einer breiteren Masse bekannt geworden (Ok, ab hier kann man eigentlich getrost aufhören zu lesen…)
feiert die Band 2013 das zehnte Jahr ihres Bestehens. Derzeit sind die Drei Land auf, Land ab unterwegs um auch Hinteruntertupfing die zweifelhafte Ehre zuteil werden zu lassen, sich ein Bild von der neuen Errungenschaft machen zu können.
Wie auch in den Youtube-Schnipseln ihrer Fernseh-Auftritte erkennbar, bewegen sich die Uptown Monotones irgendwo im Fahrwasser von Raggae, Disco und Rock. Auch auf Albumlänge wollen sie sich nicht für ein bestimmtes Genre entscheiden. So verschwimmen auf „Criminals“ (Was für ein beschissener Titel, eigentlich?!) sämtliche Grenzen des guten Geschmacks.
Beim Eröffnungstrack fährt Einem bereits die an Nervigkeit stetig zunehmende Stimme Werner Posekanys direkt ins Ohr. Das unstrukturierte Songwriting und das anödende Trombone im Hintergrund verschärfen die Situation zusehends. Hat man sich erst mal von diesem eigenwilligen Song erholt stehen mit Smoke, einer Upbeat-Nummer, die sich stark bei den Vorbildern Seeed bedient und „Soulstation“ eines der nervtötendsten Stücke, das sich jemals an eine Ohrmuschel gewagt hat, die nächsten Minuten der Läuterung ins Haus. Unglaublich schwülstig und vor Schmalz triefend kann man sich die Verzweiflung des Produzenten förmlich vorstellen, als er zum wiederholten Male Posekany aufgefordert haben muss, die Vocals nochmals einzusingen.
Die textlichen Unausgegorenheiten können auch nicht durch die vermeintlich gut gemeinten Beatles-Referenzen („in a yellow submarine I’m always on the dive“ , „Paul McCartneys doubleganger“), Kinderreim-Bausteine („wiediewie sie mir gefällt“) und offensichtlichen Binsenweisheiten („The One You Are“) wiedergutgemacht werden.
Einzig die Tracks „Tokyo“, ein an die japanische Stadt und ihr pulsierendes Neonlicht angelehnte Disco-Nummer, und „Make It End“ (Ein Gedanke, der einem beim Durchhören öfters durch den Kopf rauscht), mit seinen eingängigen Akkordfolgen und angenehmer Zurückhaltung, sind halbwegs verträglich und markieren somit den Zenit des Albums.
Auch die selbst auferlegte nonkonformistische, Gegen-Den-Strom-Attitüde der Grazer befremdet. Vor allem wenn das stichhaltigste Argument hierfür eine auf Formatradios getrimmte, konservativ anmutende Platte ist.