Cross

Klar, dass man nach dem Gewinn eines MTV-Awards nicht einfach den Disconagel an die Wand hängt. Doch zwischendurch sah es so aus, als wäre bei Justice Remix- und Produktions-Alltag eingekehrt. Die Trash-Metal-Artworks waren bestenfalls komisch schrullig und die blutig aufgedrehten Verzerrer schienen nirgendwo hin zu führen. Es wirkte, als wären die beiden Franzosen im untoten […]

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Klar, dass man nach dem Gewinn eines MTV-Awards nicht einfach den Disconagel an die Wand hängt. Doch zwischendurch sah es so aus, als wäre bei Justice Remix- und Produktions-Alltag eingekehrt. Die Trash-Metal-Artworks waren bestenfalls komisch schrullig und die blutig aufgedrehten Verzerrer schienen nirgendwo hin zu führen. Es wirkte, als wären die beiden Franzosen im untoten Niemandsland nach dem Hit angekommen. Umso erstaunlicher, dass sie nun größer als Jesus auf den Planeten Erde zurückgekehrt sind. Sie sind die neueste Kerbe im Fleisch der Clubgeneration „Distortion Overkill“. Unter dem Strich bleibt von der Platte nicht viel mehr hängen, als ein paar geschickt aufgewärmte Referenzen und der Supersingle „D.A.N.C.E“, doch sich dem Spektakel zu entziehen, wird so bald nicht möglich sein. Bedient haben sich Justice vor allem bei den Platten von Daft Punk: die vernichtende Schubkraft von „Homework“, der Funk und die schwirrenden Orgeln von „Discovery“ und die aufgeblasene Langeweile von „Human After All“. Präsentiert wird die sexy Soße so, als hätte sich das derzeitige Publikum tatsächlich mit Youtube und Internet seine Aufmerksamkeitsspanne auf drei Minuten und seinen Aktivierungspegel auf Mord und Totschlag heruntergezwirbelt. Justice sind trotzdem für das Gerade-Eben-Jetzt eine sehr brauchbare Distinktionswaffe.

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