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Das vorliegende Revival des Garagenrocks ist weit weg von Ausgewaschenheit und Durchschnitt. Experimentierfreude haucht den 70ies Leben ein.

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„Ihre Art zu Schreiben ist die musikalischste Art zu schreiben, die ich jemals kennengelernt habe.“ Das sagt White Denim Sänger und Gitarrist James Petralli über die Schriftstellerin Getrude Stein. Und nicht nur sie, sondern auch Ernest Hermingway, Federico Garcia Lorca, Jack Kerouac, Hermann Hesse, Fyodor Dostoevsky und Ludwig Wittgenstein nennt er als Apostel, die ihm vor langer Zeit zur Leselust verholfen haben und ihn nun beim Schreiben seiner Lyrics inspirieren. Poesie von Gertrude Stein verpackt sich erstaunlich in wuchtig ausufernder Musik, die Rocknostalgia hervorruft.

Neben dem klassischen Garagenrock bahnt sich ein Stilmischmasch besonders bei Ausreißern wie „River To Consider“ und dazugehörigem Querflötensoli oder dem barocken Countryswing „Keys“ den Weg durch das vierte White Denim Album. Um der Platte einen möglichst lebendigen Klang zu verleihen, entschieden sich White Denim dazu sämtliche Rhythmus-Instrumente live einzuspielen. Schon immer neigten sie dazu, musikalisch gefinkelte und sonderbare Haken zu schlagen ohne dabei den Song zu wechseln. Mehr als je zuvor versuchen die Texaner unerwarteten Musikstilen abseits von straighten Garagenrock ihren persönlichen Stempel aufzudrücken. White Denim steckt in ihrem Psychedelic Rock-Viertel genauso drin wie in verträumten, hippiesken Stücken wie “Street Joy”. Entgegen des simplen Albumtitels “D” gibt sich das Quartett nach wie vor chaotisch und ungestüm. Allgemein führt “D” mit komplexeren Rhythmen und weniger Geschrammel die White Denim Reihe fort.

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