Dark Shadows

Johnny Depp ist Blutsauger im falschen Jahrhundert und beißt sich gnadenlos durch abgestandene Pointen. Sehenswert: Eva Green als böse Hexe.

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Dreispitz und Rumflasche hat er (vorläufig) abgelegt, doch dem Kajal bleibt er treu: Bevor Johnny Depp für „The Lone Ranger“ (2013) in die Rolle des kriegsbemalten Indianers Tonto schlüpft, gibt er in Tim Burtons Komödie „Dark Shadows“ den klassisch überschminkten Vampir Barnabas Collins. Im achtzehnten Jahrhundert wird Barnabas ein Gspusi mit der liebestollen Hexe Angelique zum Verhängnis. Zuerst dezimiert sie seine Angehörigen und lässt ihn anschließend im Wald verscharren. Anno 1972 von einem Bautrupp befreit, unterstützt der Untote seine Nachfahren beim Wiederaufbau des heruntergekommenen Familienbetriebs. Dabei trifft er erneut auf seine einstige Widersacherin. Depps Blutsauger ist dankenswerterweise kein handzahmer Twilight-Verschnitt. Er beißt schon mal friedfertige Hippies tot oder demoliert beim ungezügelten Geschlechtsverkehr ganze Zimmer. Dennoch steht nicht der Vampirismus, sondern der Kulturschock des Barnabas Collins im Mittelpunkt. „Dark Shadows“ bietet großteils unaufregende Familienunterhaltung mit vorhersehbaren damals-versus-heute-Pointen. Der makabre Burton-Touch und die böse Hexe retten den Film – zumindest die spielfreudige Eva Green hat Burton brillant in Szene gesetzt.

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