Klarer und direkter hat er nie geklungen – der Nebel der Loops lichtet sich ein wenig, die Herausforderungen sind hier allenfalls textlicher Natur: Kapitulation, Isolation, Todesangst, Flucht.
Hinzu kommt ein Kampf gegen das Vergessen, aber auch gegen das Baden in erfundener Nostalgie. Es ist schwer sich Bradford Cox’ Texten zu nähern, er bleibt ein Mysterium, trotz seiner Erklärungswut in Interviews. Star ist er zudem immer noch keiner – man kann den Indie-Rock also offenbar auch unbemerkt retten. 2010 sind Deerhunter jedenfalls eine als One-Man-Show getarnte Band in Höchstform, die ihre Blicke zurück bis in die 50er werfen kann, um damit das Jetzt zu renovieren. Und eines sei noch erwähnt: Wie es sich für große Platten gehört, der emotionale Höhepunkt kommt am Schluss: diese letzten beiden Minuten – für die Ewigkeit!