Harland nennt Manfred Wieninger eine fiktive österreichische Landeshauptstadt, die nicht unschwer als St. Pölten zu erkennen ist und die vor allem eines zu bieten hat: Österreich in all seinen Untiefen.
Marek Miert, Ex-Kieberer und zur Zeit Privatdetektiv, ist alles andere nur kein TV-Bulle. Von Frauen nicht gerade bevorzugt und von Männern eher gemieden, schlummern in seiner Wampe hunderte von Mozartkugeln und Manner-Schnitten. Das Geld ist immer knapp und fast ist „der Dicke“ eine Schande für seinen ganzen Berufsstand: Nicht einmal Autotüren knacken kann er! Aber er ist „zäh und hartnäckig wie eine Katze“, und am trockenen Humor fehlt’s auch nicht.
Im Krimi „Der Engel der letzten Stunde“ muss Miert ein Mädchen aus tristen Verhältnissen suchen, das seit fünf Wochen abgängig ist. Eine hoffnungslose Angelegenheit, doch stellt ihm der todgeweihte Kommerzialrat Schieder so much Cash in Aussicht, dass sich der notorische Pleitegeier dem Fall nicht entziehen kann. In einer Welt ohne Gott und Gerechtigkeit stolpert er über Kollegen die gegen Kopfgeld Flüchtlinge jagen, Stapo-Beamte die sich in der pädophilen Szene herumtreiben und nicht zuletzt über eine rechtspopulistisch agierende Partei im Wahlkampf. Irgendwie /darappelt/ er sich, löst den Fall ohne die wirklich bösen Jungs zu fassen und schmuggelt afghanische Flüchtlinge über die Grenze nach Deutschland. Manchmal muss sich der Autor selbst mit einem Hollywood-Abspann belohnen.