Der Flüchtling

Carlotto, heute einer der erfolgreichsten Krimiautoren Italiens, zeichnet in diesem im Original 1994 erschienenen autobiografischen Romandebüt seinen Justizfall nach, der anderthalb Dekaden währte.

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1976 findet der linksradikale Student in Padua eine junge Frau auf, die von sechzig Messerstichen getroffen wurde, und informiert die Polizei, die ihn unter Mordanklage stellt. Erst freigesprochen, dann zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt, flieht Carlotto nach Paris und Mexiko. Das fünf Jahre dauernde Exil unter politisch Verfolgten zeitigt Folgen: Einsamkeit, Panikattacken, Bulimie, Paranoia. 1985 kehrt er, von Mexiko ausgewiesen, nach Italien zurück. Zwischen Wogen internationaler Solidarität und einem beispiellosen Justiz-Pingpong erleidet er eine schwere haftbedingte Erkrankung, 1993 wird Carlotto durch den Staatspräsidenten begnadigt. Eine mehr denn Geschichtsbücher beeindruckende Lebenserzählung als Krimi über die /Bleiernen Jahre/ einer vermeintlichen Republik.

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