Ja, das ist gut! Maxim Biller bringt „Der Gebrauchte Jude“ heraus. Eine kleine Selbstbeweihräucherung zum 50er, das kann wohl nur dem deutschsprachigen Schandmaul der Extraklasse einfallen.
Aufgefallen ist Herr Biller erstmals in den 80er Jahren. Seine journalistischen Texte glichen eher einem gezielten Axtschlag. Berühmt berüchtigt auch seine Kolumne „100 Zeilen Hass“ im Zeitgeistmagazin /Tempo/. Ok, Biller provoziert und lässt als Jude auch die Juden nicht in Ruhe. Das andere ist, dass der Autor bei aller Selbstverliebtheit verdammt schöne Kurzgeschichten fabriziert. Einfühlsam, wo es sein muss, schroff, wo es hingehört. Er schreibt auf den Punkt, keine Zeile zu viel und dieses Mal schont er vor allem einen nicht: sich selbst. Den Juden Maxim Biller führt es in den Jahren zum Judentum. So kann man das Werk auch lesen. Ein lockeres und zugleich gescheites Buch wie ein feines Herbstwochenende, sag ich mal. Dass sich Maxim B. vielleicht ums Arschlecken zu wichtig vorkommt stimmt schon, es macht aber nix.