Martin Suter macht seit jeher eines: Er schaut dem Schweizer Großbürgertum und den Neureichen auf die Finger, schmiedet einen stichfesten Plot und setzt diesen dann ziemlich flockig um. Was da so einfach klingt, ist in der Tat dann doch schwerer als zu erwarten: Viele Autoren versuchen sich in ähnlicher Leichtfüßigkeit, landen aber dann im seichten […]
Martin Suter macht seit jeher eines: Er schaut dem Schweizer Großbürgertum und den Neureichen auf die Finger, schmiedet einen stichfesten Plot und setzt diesen dann ziemlich flockig um. Was da so einfach klingt, ist in der Tat dann doch schwerer als zu erwarten: Viele Autoren versuchen sich in ähnlicher Leichtfüßigkeit, landen aber dann im seichten Wasser. In "Der letzte Weynfeldt" bietet der Schweizer Autor einmal mehr dementsprechende Lektüre an: En Privatier als Kunstexperte in einem internationalen Auktionshaus, der von Geburt an reiche Adrian Weynfeldt, gibt sich die Bürgerlichkeit schlechthin. Vom Bademantel mit Familienwappen bis zu exquisiten Treffen mit jungen Kunstfreunden, die er nur all zu gerne sponsert – über die feine Etikette berichtet Suter also auch dieses Mal gerne. Damit der Suter-Motor auf Touren kommt, bringt er eine unberechenbare Rothaarige ins Spiel, sowie ein Bild von Felix Vallotton, das sich als grandiose Fälschung herausstellt. Der Suter-Motor schnurrt in etwa wie der eines VW Passats. Nach einem viertel Tank gefällt einem die Fahrt zunehmend und ist der letzte Tropfen Sprit verbraucht, würde man gerne nachtanken.