Ein Remix-Album das besser klingt als das Original. Nicht verwunderlich bei einem derartigen Aufgebot an Produzenten.
Labelchefin, DJ, Produzentin, Designerin – Diese vier Schlagworte beschreiben Ellen Allien wohl am schnellsten. Die Mittdreißigerin aus Berlin hat sich in den letzten zehn Jahren ein Imperium aufgebaut und die Zeichen des Techno gesehen, verstanden und richtig zu deuten gewusst. Vergangenes Jahr erschien ihr – zählt der Auskenner ihre Remix-Collection von 2004 mit – siebtes Album „Dust“. Kontroversiell von der Presse besprochen, weil den Feenstaub darauf nicht jeder hören wollte, erscheint nun ein Remix-Album, auf dem sich Ellen Allien die Creme de la Creme der Produzentenriege geladen hat. Alle der zwölf Neuinterpretationen erfüllen ihren Job ausgesprochen gut und geben – je nachdem, welcher Künstler Hand angelegt hat – dem Feenstaub ihren eigenen Stil mit. Ob Tim Hecker mit dronigem Ambient für „Sun The Rain“, Munk im Indietronic-Lederjacken-Flair für „You“ oder Shonky im grinsenden Techhousemoment für „Searching“. Eine sehr überlegte Auswahl an Künstlern, die auch noch gut kompiliert „Dust Remixes“ zu einem sehr runden Hörgenuss machen; mehr als Ellen Alliens Album selbst. Verwunderlich nur, dass kein Dub-Techno oder Dubstep-Remix sich darauf befindet, obwohl diese Richtung – gerade in Berlin – en vogue zu sein scheint. Offenbar ist das in der Technohauptstadt doch nicht bei allen O-Ton. Dennoch merkt man, dass Ellen Allien Ahnung vom Geschäft mit der Musik hat.