Kinos in Wien – Vom Alltag und Überleben der kleineren Filmtheater

Es gibt eine Radiowerbung, in der eine Person die andere fragt, ob sie lieber ins Kino oder ins Multiplex gehe.

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Multiplex lautet die zielsichere Antwort. Noch gehen aber genug Menschen – und viele davon mit Absicht und ausschließlich – lieber in kleine, mitunter sehr alte Kinos. Deren Zahl schrumpft dennoch ständig: 2009 schloss das Tuchlauben, 2006 das Atelier, 2004 das Eos, 2002 das Flotten und so weiter. Der Bestand der verbliebenen ist aber bei Weitem nicht gesichert. Erst im Dezember berichtete /Der Standard/ vom Überlebenskampf des Gartenbaukinos, ähnliches ist immer wieder von altehrwürdigen Häusern zu hören. Eine nicht ganz vollständige Bestandsaufnahme der momentan noch bespielten Wiener Lichtspielhäuser präsentiert der kleine Bildband »Kinos in Wien« der Fotografin Juliane Batthyány. Der Sutton Verlag veröffentlicht aufgrund seines Verlagsprofils keine großformatigen Prachtbände, vorliegendes Werk erfüllt dennoch seinen Zweck. Bilder von Kinosälen, von alten Buffets und Vorführgeräten, aktuellen Außenansichten und manch historische Aufnahme halten eine verschwindende Welt fest. Geschäftsführer, Kassierer oder Filmvorführer erzählen von der besonderen Programmgestaltung, der behutsamen Renovierung, der Beziehung zum (Stamm-) Publikum oder dem Design und Interieur ihrer Kinos. Auf Zahlen, Daten und Fakten wird größtenteils verzichtet – hier wirkt die eingefangene Stimmung.

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