Eight

Warmer, dicker runder Dub-Techno/Techno-Dub, der die Kombi noch etwas cleverer ausspielt als der Genredurchschnitt.

Die Kombination Dub und minimaler Techno ist seit den Tagen von Basic Channel eine besonders beliebte, wohl weil in den reduzierten Soundgerüsten so wunderbar viel Platz ist um auch den subtilsten Effektspielereien noch genug Raum zum Wirken zur Verfügung zu stellen. Schön anzuhören im Club, genauso schön, wenn nicht sogar noch schöner, im Kopfhörer.

Der Kanadier Scott Monteith aka Deadbeat greift schon seit Jahren auf diese bewährte Formel zurück, auch wenn er die für Techno und House üblichen Geschwindigkeitsbereiche öfter als die meisten seiner Kollegen verlässt und sich auch an synkopierten Offbeatgeschichten oder abstrahierten Dancehallrhythmen versucht. Eigentlich immer mit interessanten Ergebnissen. Auch auf diesem Album sind die stärkeren Tracks (die beiden letzten) die, die nicht nur technoid nach vorn gehen, sondern ihren ausgefuchsten Sound in den Dienst eines etwas „exotischeren“ Zugangs stellen. Rund, dick und wattig im Bass, klar in den Höhen ist das zwar weit entfernt von der Rohheit die jamaikanische Produktionsbedingungen üblicherweise mit sich bringen … oder auch vom Sound übersteuerter, selbstgebastelter Röhrenverstärker, die auf einem Dance in der Mittagshitze glühen. Aber eine gewisse milde Wärme, als ob ein karibischer Sonnenuntergang irgendwie mit den Maschinen eingefangen wurde, ist da.

Mag sich geschrieben ein wenig kitschig anhören, ist aber zurückhaltend, das Offensichtliche vermeidend, ausgeführt. Auf eindeutige und klare Referenzen, etwa in Form von Samples, wird großteils verzichtet. Deadbeat schafft es dieses Feeling fast ausschliesslich mit Sounddesign und Rhythmus herzustellen.

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