Eine Frau spürt sowas nicht

Ausgeklügelte Wortspiele, wie man sie auch in Wir sind Helden- Songtexten finden könnte, paart Kirsten Fuchs mit dem Thomas Bernhard-Trick der Repetition (Stichwort: Ohrensessel-Wiederholungen in »Holzfällen«!).

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Gut, in einer Kurzgeschichte über das gestohlene Fahrrad kommt jenes gezwungenermaßen öfters mal vor, aber auf vier Seiten 42-mal dasselbe Wort kann einem schon mal »aufn Keks gehen«, wie die Autorin wohl sagen würde. Ihr Schnabel ist nämlich in Berlin gewachsen. Leichtfüßig liest sich das dann, wie ein umgangssprachlicher Wolf Haas oder eine weibliche Tommy Jaud-Kopie. Ebenso wie jener Komiker schreibt Fuchs kolumnen- oder blogeintragartig Geschichten aus dem Alltag. Pseudo-freundliche Klugscheißerei windet sich in einem modernen Selbstdarstellungstrieb um Themen wie die Sprachbox, den Ostseeurlaub und Linkshänder. Die Autorin hat dabei den Tick, auf kindliche Art Dinge und Tiere zu personalisieren. Ein paar Storys lang geht diese Taktik auf, nach einer Weile wird der Stil in geballter Form gelesen aber »tierisch« nervig.

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