Fading

Knapp am Ziel vorbeischiessende und im eigenen Overkill des Geschmackvollen untergehende harmlose Dub-Techno/House-Tracks.

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Dfrnt ist ein Producer und DJ aus Schottland der sich dem Schöngeistigen verschrieben hat. Auf „Fading“ produziert er sich einmal quer durch die Peripherien von (Dub-)Techno, (Deep-)House und britischer Bassmusik in ihrer domestizierten Form. Und zwar auf technisch grundsätzlich hohem Level.

Bei einigen Nummern denkt man vielleicht kurz an Großtaten der Art wie Moritz von Oswald und Mark Ernestus sie vollbracht haben, aber all das schöne Rauschen, die ambientösen Flächen und wandernden Chords relativieren sich, wenn derselbe Typ auf demselben Album bei anderen Nummern auf einmal mit Stopftrompeten und Frauenvocals aus dem Soul-Setzbaukasten (und nicht die witzigen grell gepitchten sondern das Boutiquenprogramm!) daherkommt; oder wenn er sich scheinbar in Betriebsblindheit an Synthsounds vergreift, die sogar Orbital wegwerfen würden.

Die zwei, drei wirklich schönen Tracks, die hier drauf sind, sind aber ein perfektes Lehrbeispiel dafür, und eine Warnung davor, wie knapp geschmackvoll und geschmäcklerisch eigentlich beieinander liegen können und wie schnell man auf die schiefe Bahn geraten kann. Das gute alte Cafe del Mar ist nur zwei Cocktails und einen tiefen Lungenzug entfernt.

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