Falling Into Place

Vordergründige Unaufgeregtheit, ein Brodeln dahinter, ein Klarwerden und ein Fallen – ein Album wie das Leben.

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Zwei Jahre hat die österreichische Grande-Dame der unpeinlichen Alltagspoesie seit ihrem letzten Album verstreichen lassen. Auf den zwölf neuen, zerbrechlichen, aber niemals Mitleid heischenden Songs vertrauen Clara Luzia und Band Bewährtem und lassen Text und Melodie wie gewohnt zwischen düsteren Stimmungen und Momenten der Zuversicht pendeln. Die Instrumentierung ist im Vergleich zum Vorgänger, der in Richtung orchestraler Arrangements tendierte, zurückhaltender, die Stimme steht verwundbar im Zentrum der Aufmerksamkeit. Statt E-Gitarren dominiert die Akustische das Geschehen, Pianotöne spielen sich behutsam in den Vordergrund, verfeinert von allerlei kammermusikalischem Gefrickel. Besonders atmosphärisch wird das bei Midtempo-Stücken wie „We Can Only Lose“, dem ersten Song auf dem Album, oder „Sink Like A Stone“, das sich beim jiddischen „Tsen Brider“ bedient. Die jiddische Liedtradition hat es Clara Luzia ohnehin angetan: Auch ihre Texte zeugen von einer Melancholie, die aller Verzweiflung zum Trotz immer auch Leichtigkeit und Weisheit in sich birgt. „Falling Into Place“ ist eine Platte, randvoll mit Emotion, intelligentes Zweifeln und Reflexionen über das Leben sind dabei omnipräsent. So läuft das Album auch keinen Moment lang Gefahr, in die seichten Gewässer des Pop abzudriften.

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