Forty Eight Hours

Orthodoxer, niemals aus der Rolle fallender, tech-housig aufgepeppter Elektro-Pop mit wavigen 80er- und Disco-Anleihen. Trashhumorfrei.

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„I didn`t want an album with 2012 written all over it, I wanted my album to be timeless.“ sagt der junge Franko-Amerikaner Yan Wagner über seine Vision für seinen ersten Langspieler. Wenn das ganze nicht die Lautstärke und Klarheit einer aktuellen Produktion hätte, könnte man den Ursprung all dieser diskoiden, wavigen und elektropoppigen Sounds, Ideen und Gesten zwar ziemlich konkret zwischen den späten 70ern und mittleren 80ern vermuten. Aber da diese Zeiten in manchen Szenen ohnehin schon länger so dauerhaft wiederbelebt wurden, daß man schon nicht mehr von einem Revival sprechen kann, geht das mit der Zeitlosigkeit dann auch durch. Mission accomplished. Nur nicht von irgendwelchen zeitgeistigen Moden irritieren lassen, wenn es doch ein erprobtes Modell gibt, das einem gefällt und das perfekt zu den eigenen kleinen Popsongs passt.

Die Erfahrungswerte von über 20 Jahren Techno und House sind aber eingearbeitet, die Moroder-Basslinien sind dick, die Drums gerade wie eine deutsche Autobahn. Singen tut der blasse (ja das kann man sogar hören) junge Mann ein wenig wie Ian Curtis in weniger depressiv. Klingt meist ernst mit einer abgeklärt wirkenden, cool-stylischen, weissen 80er-Synthpopleidenschaftslosigkeit, die perfekt zu den klassischen Synth- und Drumsounds dazupasst. Das geht schon über simple Referenzen weit hinaus. Der Typ lebt das. Zwar nicht gänzlich ohne Humor, aber weit weg von Trash. Da hat einfach jemand seinen Sound gefunden und bleibt den dazugehörigen Stilvorstellungen auch in den Details treu. Klischeevorwurf genau so angebracht oder unangebracht wie bei einem tiefgläubigen Christen.

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